Mein Wein des Monats Februar 2024

Im Januar hatte ich von unserer privaten Verkostung mehrerer Rheingauer Weine berichtet. Dabei fiel uns ein Gutswein auf, der uns allen sehr gefallen hat. Die Rede ist hier vom 2022 Riesling „Trumpf“ Gutswein vom VdP-Weingut Jakob Jung. Nun ist zwar der Gutswein die unterste Stufe in der Klassifikation des VdP . Aber der Gutswein ist eine Art Aushängeschild des Weingutes. Da zeigt der Winzer, was er für wichtig hält. Oftmals sind da dann auch gehobene Lagen des Weingutes mit drin. Das Weingut Jakob Jung hat Rebflächen in zwei Ersten Lagen und zwei Großen Lagen.

Hier unser Verkostungsprotokoll:

Die Farbe:
Helles Gelb mit grünen Reflexen.

Der Duft:
Grüne und gelbe Früchte: Papaya, Mango, Kiwi, grüner Apfel.

Der Geschmack:
Ein schlanker Wein, die Säure ist fein integriert und nicht dominant. Die vielfältigen Fruchtnoten sind eingebettet in eine angenehme Mineralität. Leicht kräutrige Anteile, nachklingender Abgang.

Ein schöner Wein, der sich einem sofort erschließt.

wineBANKers Table am 29.01.2024

Zu Gast beim wineBANKers Table am 29.01.2024 war das VDP-Weingut Schloss Vollrads, mit über 800 Jahren Weinbautradition eines der ältesten Weingüter Deutschlands.

Präsentiert wurden die Weine von Kellermeister Jochen Bug und dem Vertriebsleiter Deutschland, Stefan Färber.

Die Bandbreite der vorgestellten Weine ging vom Gutswein bis zum Großen Gewächs der Einzellage Greiffenberg. Den Abschluss machte ein 2018 Schlossberg Riesling Sekt brut nature.

wineBANKers Table am 29.01.2024
Stefan Färber und Jochen Bug stehen dem Clubmanager der wineBANK Rheingau, Dominic Nebel, Rede und Antwort.

wineBANKers Table am 29.01.2024

Von rechts nach links:
2018 Schlossberg Riesling Sekt brut nature
2022 Gutswein Vollrads Riesling trocken
2022 Gutswein Riesling „Edition“ trocken, der gewählte Lieblingswein der Mitarbeiter von Schloss Vollrads
2020 „1716 Cabinet“ Riesling trocken, eine Reminiszenz an die Errichtung des weltweit ersten Cabinet-Kellers zu Schloss Vollrads
2021 Schlossberg Riesling Großes Gewächs trocken
2018 Greiffenberg Riesling Großes Gewächs trocken

wineBANKers Table am 29.01.2024

Ich freue mich schon darauf, im Sommer wieder öfter mal eine nette Runde von Mittelheim über Schloss Vollrads nach Johannisberg und zurück nach Mittelheim zu gehen. Und dann sicherlich auch eine kleine Rast im Hofausschank des Schlosses zu machen.

Mein Wein des Monats Januar 2024

In kleiner privater Runde hatten wir Mitte Januar eine Verkostung mehrerer Rheingauer Weine unternommen. Unter dem Motto „Im Rheingau zuhause“ zauberte meine Liebste ein hervorragendes 4-Gänge-Menue. Als Entrée durften wir uns über eine Terrine von Wisperforellenfilets freuen, gefolgt von einer Rheingauer Schneckensuppe. Als Hauptgang gab es Hirschrücken unter einer Haube einheimischer Wildkräuter mit Nüssen sowie Spätzle, zum Abschluss eine Käseplatte. Für den Hauptgang hatten wir einen 2018 LORCHER BODENTAL-STEINBERG SPÄTBURGUNDER trocken RGG vom Weingut Mohr gewählt.

Wein des Monats Januar 2024

Die Lage Lorcher Bodental-Steinberg befindet sich gegenüber von Trechtingshausen, kurz nachdem der Rhein seine Richtung von Nord nach Nord-West ändert. Demzufolge haben wir dort Lagen in südwestlicher Ausrichtung, diese weisen bis zu 45% Hangneigung auf. Der Boden besteht zu großen Teilen aus Schiefer, der die Wärme des Tages speichert und nachts wieder abgibt. Dies liefert Trauben für ausdrucksstarke Weine. Womit wir wieder beim 2018 LORCHER BODENTAL-STEINBERG SPÄTBURGUNDER trocken RGG des Weinguts Mohr sind.

Hier unser Verkostungsprotokoll:

Die Farbe:
Der Wein hat ein tiefes Rubinrot. Schwenkt man das Glas etwas, so ziehen sich lange Schlieren am Weinglas, sogenannte Kirchenfenster. Dies kann auf einen relativ hohen Alkoholgehalt des Weines hindeuten. In unserem Falle würde es passen, denn der 2018-er Lorcher Bodental-Steinberg Spätburgunder RGG hat 14% Alkohol.

Der Duft:
Neben einem intensiven Cassis-Duft fällt eine sehr pfeffrige Duftnote auf, unterstützt im besten Sinne des Wortes vom relativ hohen Alkoholgehalt.

Der Geschmack:
Sehr dichter Wein, der aber fast leichtfüßig daher kommt. Cassis, Brombeere und Vanillenoten finden sich im Geschmack wieder und, sehr reizvoll, die pfeffrige Würze, die schon im Duft so vielversprechend auftrat. Die Tannine sind sehr weich und zusammen mit der Säure sehr gut eingebunden. Ein wunderbarer Wein mit einem sehr ausgewogenen Verhältnis von Frucht, Säure und Tanninen.

Dieser Wein war mein Favorit dieses schönen Abends. Als kleinen Spoiler für Februar 2024 kann ich hier schon sagen, dass daneben ein anderer Wein unsere Aufmerksamkeit erregte. Dieser spielt zwar in einer anderen Liga, war aber gerade deshalb für uns eine schöne Überraschung.

Mein Wein des Monats Dezember 2023

Es gibt die etwas ruhigeren Weine und die prickelnden Weine. Mein Wein des Monats Dezember 2023 ist ein Sekt. Wenn man besondere Sekte sucht, wird man bei der Sektkellerei Bardong in Geisenheim regelmäßig fündig. Norbert und Renate Bardong sind reine Sektmacher. Sie verarbeiten beste Grundweine aus besten Lagen zu tollen Sekten. Natürlich ausschließlich nach dem Verfahren der „Klassichen Flaschengärung“.

Alle Sekte liegen mindestens 36 Monate auf dem Hefelager.

Mein Wein des Monats Dezember 2023 ist der 2016 Erbacher Honigberg extra brut Riesling Sekt.

Der Erbacher Honigberg ist eine Großlage südwestlich von Kiedrich. Die Ausrichtung ist ebenfalls südwestlich. Man findet dort tiefe Löss- und Lehmböden, auf denen fruchtbetonte Weine wachsen. Die Weinberge reichen bis in Höhen von deutlich über 200 m über NN. Die Lage ist einerseits vor Nordwinden geschützt, gleichzeitig ist das Mikroklima etwas kühler als in direkter Rheinnähe, was eine spätere Reifung der Trauben begünstigt. Übrigens ist diese Großlage immer wieder Teil unserer Wanderungen, wenn wir um Kloster Eberbach, Domäne Steinberg oder Kiedrich herum unterwegs sind.

Kommen wir nun zu meinem Genussprotokoll:

Die Farbe
Der Sekt ist von heller, goldgelber Farbe mit grünen Reflexen.

Der Duft
Klarer Duft mit feinen Fruchtnoten von reifem Pfirsich. Sehr zurückhaltende Brioche-Noten.

Der Geschmack
Honigmelone und Pfirsich, etwas Stachelbeere. Leichte Bitternoten von Pampelmuse. Sehr feine Perlage, die im Zusammenspiel mit der Säure der Pampelmuse den Gaumen verwöhnt.

Mein Wein des Monats November 2023

Auch in diesem Monat bleibe ich dabei, einen Wein zu besprechen, den ich hier auf meiner Homepage bereits erwähnt habe. Es ist ein Wein, den ich in der Wein Lounge in Freudenberg gerne zum Essen bestelle. Mein Wein des Monats November 2023 ist der 2019-er Schiersteiner Hölle Riesling Spätlese Granitfass vom Weingut Höhn. Diese Spätlese ist trocken ausgebaut. Laut Eigenaussage auf der Homepage des Weingut Höhn stammen aus der Lage „Schiersteiner Hölle“ die wertvollsten Weine des Weingutes. Soviel zum Einstieg.

2019-er Schiersteiner Hölle Riesling Spätlese Granitfass, trocken.

Schiersteiner Hölle ist also die Lage der Reben, an denen der Wein wuchs. Hölle bedeutet soviel wie Halde oder Hang. Das hatten wir bereits im Vormonat geklärt. Aber was hat es mit dem Granitfass auf sich?

Normalerweise werden Weine in Fässern aus Holz oder Stahl ausgebaut. Seit rund 10 Jahren gibt es eine weitere Variante: Der Ausbau im Granitfass. Das Granitfass kann die Temperatur gleichmäßiger halten als Holz oder Stahl, so dass bei der Gärung geringere Temperaturschwankungen auftreten. Über Weine, die im Granitfass ausgebaut wurden, wird gesagt, dass sie komplexer auftreten.

Laut Jürgen Höhn vom Weingut Höhn ist der im Granitfass ausgebaute Wein harmonischer und die Säure, bei gleichen Messwerten, viel weicher.

Kommen wir nun zum Genussprotokoll:

Die Farbe
Klares helles Gelb mit grünen Reflexen.

Der Duft
Schon im Duft findet man eine Melange aus Süße und Säure. Anklang von Zitrusfrüchten, aber auch Banane und Ananas, ein klein wenig Honig. Im Duft wird die Eleganz und Ausgewogenheit des Weines bereits erlebbar.

Der Geschmack
Leichte mineralische Note. Zu Zitrusfrüchten, Banane und Ananas gesellt sich etwas Apfel, eingebunden in eine feine Struktur aus zarter Säure und leichtem Honigschmelz.

Dieser Wein nimmt mich schon mit seinem Duft für sich ein, wobei ich darüber allerdings nicht vergesse, ihn auch zu trinken. Da der Wein bereits auf der diesjährigen Rheingauer Weinwoche knapp wurde, habe ich vorsorglich ein paar Fläschchen mehr eingelagert.