Mein Wein des Monats April 2024

Wir sind gerne mal im Kloster Eberbach. Sei es, zu einem Konzert im Rahmen des Rheingau Musik Festivals, oder als Zwischenstopp bei einer Wanderung. Und ab und an schauen wir auch in der dortigen Vinothek vorbei. Nun ist es aber ziemlich aufwändig, von Wiesbaden zum Kloster Eberbach zu fahren, allein um Wein oder Sekt zu kaufen. Das muss man auch nicht, gibt es doch auch in der Metro feine Sachen vom Kloster Eberbach.

Und damit kommen wir zu meinem Wein des Monats April 2024, der ein Sekt ist: Kloster Eberbach 2021-er Riesling Sekt, brut. Oder, wie es auf der Flasche steht: 2021er RIESLING SEKT BRUT.

Sehr schön, ein Rheingauer Riesling Sekt, dachte ich mir. Falsch! Hessische Bergstraße. Das Kloster Eberbach hat Weinbergslagen im Rheingau und an der hessischen Bergstraße.

Dieser Sekt hat sich mittlerweile zu einem meiner Favoriten gemausert, weil er eine leckere Cremigkeit hat, die Spaß macht.

Anlässlich eines Geschwistertreffens am Vorabend des Geburtstages meiner Mutter hatte ich ein Fläschchen des guten Stoffes von der hessischen Bergstraße mitgebracht. Nun sind meine Geschwister keine Weintrinker. Einer kommt aus der Hannoveraner Ecke, die andere aus dem Kölner Umland.

Meine Erwartung war aber, dass beiden dieser Sekt gefallen könnte, obwohl ein „bruter Sekt“ für Nicht-Weintrinker eher herausfordernd ist. Ich war der Meinung, dass die „leckere Cremigkeit“ dieses Sektes gut zu vermitteln ist, auch bei Nicht-Weintrinkern. Und, was soll ich sagen: Ich hatte aus Versehen den falschen Sekt dabei! Einen Sekt vom Sekt- und Weingut F.B.Schönleber. Einen der mehreren sehr guten Sekte der Brüder Schönleber. Mein Wein des Monats Mai 2024. Meine Geschwister waren von dem Duft, der Fülle im Mund und der gut eingebundenen Säure sehr angetan.

Doch zurück zum Kloster Eberbach Riesling Sekt brut. Mein Tipp: Wenn Sie einen Sekt brauchen, der Ihnen und allen Ihren Freunden schmeckt, dann könnte es der Kloster Eberbach 2021-er Riesling Sekt, brut, sein.

Und in etwa einem Monat werde ich mich etwas mehr darüber auslassen, welchen Sekt ich tatsächlich meinen Geschwistern angeboten hatte.

Start in die Rheingauer Schlemmerwochen

Wie im letzten Jahr, so auch dieses Jahr: Am ersten Tag der Rheingauer Schlemmerwochen sind wir im Wein- und Sektgut F.B. Schönleber zu einer kulinarischen Weinprobe. Florian Kreller und sein Team von „Die Wirtschaft“ haben wieder ein vorzügliches 4-Gänge- Menü gezaubert, das von Sekt und Wein der Brüder Schönleber begleitet wurde.

Wir haben glücklicherweise noch ein Zimmerchen im Hotel der Schönlebers bekommen. So können wir den Abend unbeschwert genießen. Anders als gedacht, moderiert Bernd Schönleber den Abend alleine, da Ralf Schönleber dringend in die Weinberge musste. Das Wetter bringt zur Zeit einige Probleme für den Weinbau, denen oft zeitnah entgegengewirkt werden muss.

Wieder gab es Einiges zu lernen. Hätten Sie gewusst, dass nur etwa 2% des in Deutschland hergestellten Sektes nach der Methode der klassischen Flaschengärung hergestellt wird?

Auch interessant: Für die zweite Gärung (Flaschengärung) werden etwa 24 Gramm eines Zucker-Hefe-Gemisches je Flasche zugegeben. Und nach der Gärung sind auf der Flasche ca. 6 Bar Druck, der durch das Vergären des Zuckers bzw. die resultierende Kohlensäure entsteht.

Wir erfahren auch, dass die Ertragsreduzierung bereits im Blütestadium stattfindet. Würde man erst dann ausdünnen, wenn die Trauben schon ausgeprägt sind, so besteht die Gefahr, dass von angeschnittenen Trauben Saft austritt. Das wiederum könnte zu Pilzbefall und Risiken für die Weinqualität führen. Frühe Ertragsreduzierung ist also ein Qualitätsmerkmal.

Erwartungsgemäß war es wieder ein toller Abend mit schönen Eindrücken, interessanten Geschichten und netten Gesprächen mit Gleichgesinnten.

Rheingauer Schlemmerwochen
Susanne Schönleber schenkt den Begrüßungssekt ein, eine Cuvée Katharina, Riesling Sekt brut.
Rheingauer Schlemmerwochen
Der erste Gang: Spargelsalet mit pochiertem Ei und Algen-Caviar-Schmand.
Rheingauer Schlemmerwochen
Waldmeister-Frischkäse-Mousse mit frischen Erdbeeren zum Abschluss.
Angeregte Gespräche, mein Engel schaut zu mir.

10. Kiedricher Weinsteig

Am ersten Aprilwochenende, dem 06. und 07. April 2024, luden Kiedricher Winzer ein zum 10. Kiedricher Weinsteig. Das Wetter war fantastisch, der Andrang war riesig. Die Stände der neun teilnehmenden Winzer reihten sich entlang des Kiedricher Weinsteigs, vom Weinprobierstand bis zur Burg Scharfenstein. Mit Kiedricher Weinen, Pizza, Bratwurst, Gyros und Eis war umfassend für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt.

Mein Wein des Monats März 2024

Von Geisenheim über Rüdesheim und noch knapp 4 km weiter fließt der Rhein von Ost nach West, wir haben hier also eine generelle Südausrichtung der Weinlagen. Wenn Sie an der Autofähre nach Bingen vorbei noch etwa 200 Meter dem Rhein folgen und dann rechts hoch in die Weinberge stechen würden, wären Sie mitten in der Ersten Lage Rüdesheimer Ramstein. Die Lage hat ein relativ geringes Gefälle (ca. 15%). Der Boden ist (gemäß VDP-Lagenkarte) geprägt von Schwemmland und Lösslehm.

Ein Wein aus dieser Lage, der 2019 Rüdesheimer Ramstein, trocken, VDP Erste Lage, vom Weingut Johannishof, ist mein Wein des Monats März 2024.

Hier unser Verkostungsprotokoll:

Die Farbe:
Durchscheinendes zartes Gelb mit grünlichen Reflexen.

Der Duft:
Wenn man, so wie ich (bislang), bei Rüdesheimer Lagen zunächst an Schiefer denkt, dann ist man eventuell erstaunt über die sehr fruchtige Note, die einen aus dem Glas anlacht. Man findet den frischen Duft von Ananas, aber auch etwas gesetztere Noten von Pfirsich.

Der Geschmack:
Ein eleganter, aber auch dichter Wein mit gut eingebundener Säure und relativ geringer Mineralität. Zum fruchtigen Geschmack gelber Früchte gesellt sich eine Ahnung von reifem Apfel.

Ein wunderbarer Essensbegleiter, den wir zu gebratenem Huhn mit gedünsteten und dann in Butter geschwenkten Möhrchen genießen durften.

wineBANKers Table am 26.02.2024

Riesling aus den berühmtesten Schieferlagen der Mosel präsentierte das Weingut Wwe Dr. H. Thanisch – Erben Thanisch am 26.02.2024 in der wineBANK Rheingau. Das in Bernkastel-Kues ansässige VdP-Weingut hat eine über 375-jährige Geschichte und wird nun bereits in 4. und 5. Generation von Frauen geleitet, erfahren wir von Christina Thanisch, der Tochter von Inhaberin Sofia Thanisch. In den eigenen Weinbergen wird ausschließlich Riesling angebaut. Und auch nur Trauben aus diesen Weinlagen werden in den eigenen Weinkellern ausgebaut. Für die Gärung werden grundsätzlich keine künstlichen Hefen verwendet. Durch die Verwendung natürlicher Hefen soll der Terroir-Gedanke betont werden, der auch die Grundidee der VdP-Klassifikation darstellt.

Vorgestellt wurden fünf Weine, vom Ortswein bis zu den Großen Lagen „Lay“, „Badstube“ und die sonnenverwöhnteste Lage „Doctor“, eine Lage mit Süd- bis Südwest-Ausrichtung und bis zu 70% steilen Schieferhängen. Der 2022 DOCTOR Riesling GG, trocken, ist eine der Ausnahmen, bei denen zusätzlich etwas Reinzuchthefe verwendet wird. Ansonsten sind die Riesling-Weine, Mosel-typisch, wie wir erfahren, eher feinherb bis restsüß ausgebaut. Für Rheingauer Riesling-Freunde eine interessante Erfahrung, ist man hier doch eher trocken ausgerichtet. Und bemerkt eventuell nicht, was einem entgeht. Und so bricht Club Manager Dominic Nebel eine Lanze für die Kombination von Wildragout und feinherbem Riesling von der Mosel.

wineBANKers Table am 26.02.2024
Christina Thanisch zwischen Christian Ress und Club Manager Dominic Nebel.
wineBANKers Table am 26.02.2024
Club-Atmosphäre
wineBANKers Table am 26.02.2024
Alte Reben, ein Großes Gewächs und drei Weine aus Großen Lagen.
wineBANKers Table am 26.02.2024
Zum feinherben Wein gab´s ein feines Käsebuffet.
Weiter hinten im Keller.