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Das Weingut Künstler
Das Weingut Künstler blickt auf eine lange Geschichte von über 370 Jahren zurück. In 1992 hat Gunter Künstler die Leitung des Weingutes von seinem Vater Franz Künstler übernommen. Bereits seit 1994 ist das Weingut VDP-Mitglied. Die Ausrichtung auf kompromisslose Qualität zeigt sich auch in der regelmäßigen Prämierung der Weine des Weingutes Künstler (Q).
Seinen Sitz hat das Weingut in Hochheim, weshalb der Großteil seiner Weinberge in der Hochheimer und der benachbarten Kostheimer Gemarkung liegen. Zusätzlich hat das Weingut über die Jahre weitere Rebflächen in Hattenheim, Rüdesheim und Assmannshausen hinzugewinnen können (Q).
Somit bieten die Böden, auf denen Künstler-Wein wächst, ein breites Spektrum, vom nährstoffreichen Lösslehm der Hochheimer Hölle bis zum schieferdurchzogenen Höllenberg in Assmannshausen, einer Lage, die wie geschaffen ist für elegante Spätburgunder. So entsteht ein Portfolio, das die ganze Bandbreite des Rheingaus aufs Glas bringt.
Mein Wein des Monats Juli 2025 – 2022 Hochheimer Hölle „Im Neuenberg“ Riesling trocken VDP.ERSTE LAGE
Mein Wein des Monats Juli 2025 ist der 2022 Hochheimer Hölle „Im Neuenberg“ Riesling trocken VDP.ERSTE LAGE des Weingutes Künstler. Gefunden hatten wir ihn bei der Frühjahrsverkostung 2025 des Weingutes.
Der Begriff „Hölle“ hat nichts mit dem Reich des Bösen zu tun, sondern bedeutet soviel wie „Halde“ oder „Hang“. Die Lage „Hochheimer Hölle“ zieht sich süd- bzw. südöstlich von Hochheim entlang des nördlichen Mainufers. Diese Lage hat damit direkte Südausrichtung und aufgrund der Nähe zum Main ein besonderes Mikroklima.
Ich zitiere weiter auszugsweise aus Wikipedia: „…Der Boden…besteht aus Lösslehmen und tertiären Sedimenten, die mit tertiären Mergeln (Tonmergel) durchsetzt sind. Der Tonmergel führt zu einer guten Nährstoffversorgung, die zu hohen Extraktwerten führt. Dadurch schmecken die Weine kräftig, intensiv… Handwerklich gut hergestellte Weine aus dieser Lage haben ein großes Alterungspotential.“
Das Weingut Künstler bewirtschaftet etwa 9,6 ha in dieser hervorragenden Lage(Q).


Wie mir Gunter Künstler erläuterte, sind die älteren Reben (älter als 40 Jahre) der Lage „Hochheimer Hölle“ den Großen Gewächsen vorbehalten.
Die Teillage „Im Neuenberg“ ist mit jüngeren Reben bestockt. Diese Weine zeigen zwar die typische Charakteristik der Weinlage „Hochheimer Hölle“ als kräftige, fruchtbetonte und lagerfähige Weine, sind aber tendenziell etwas leichter.
Das Genussprotokoll zum 2022 Hochheimer Hölle „Im Neuenberg“ Riesling trocken VDP.ERSTE LAGE
Die Farbe
Die Farbe des 2022 Hochheimer Hölle „Im Neuenberg“ Riesling trocken VDP.ERSTE LAGE vom Weingut Künstler zeigt sich im Glas in einem klaren, typischen Riesling-Strohgelb mit feinen, ins Orange spielenden Reflexen.
Der Duft
Der erste Gruß des Weines ist ein Duft von Steinobst, insbesondere reifer Pfirsich. Zusätzlich findet sich eine subtile Cremigkeit, die an Banane erinnert, sowie eine frische Note von Zitronenzesten – ein schönes Spannungsfeld zwischen Fruchtfülle und Lebendigkeit.
Der Geschmack
Am Gaumen zeigt sich der Wein weich und ausgewogen, mit einer eleganten Säure, die perfekt mit der Süße der gelben Früchte harmoniert. Neben Pfirsich treten Apfelnoten hervor, die gemeinsam mit einer feinen Mineralität dem Wein Struktur verleihen. Die bereits in der Nase angedeutete Zitrusnote findet sich auch geschmacklich wieder und steuert eine zarte Bitternuance bei, die dem Gesamteindruck Tiefe und Komplexität verleiht. Der Nachhall ist lang und überzeugend.
Fazit:
Der 2022 Hochheimer Hölle „Im Neuenberg“ Riesling trocken VDP.ERSTE LAGE vom Weingut Künstler ist ein gelungener Vertreter seiner Lage: vielschichtig, balanciert und mit gutem Reifepotenzial. Ein Riesling für Kenner und Genießer – am besten im kleinen Kreis mit guten Freunden genossen.