Mein Wein des Monats Mai 2024

Ich hatte Ihnen Anfang Mai erzählt, dass ich zu einem Treffen mit meinen Geschwistern meinen Wein des Monats April 2024 mitnehmen wollte, einen Sekt vom Kloster Eberbach. Da ich in Eile war, hatte meine treu sorgende Frau mir bereits den Sekt in eine Kühlmanschette verpackt. Als ich ihn dann in Krofdorf in unserem Elternhaus (dort trafen wir Geschwister uns) öffnete, fiel mir auf, dass sowohl die Verschlusskapsel, als auch der Rand des Etiketts, das hervorlugte, so gar nicht zu dem Sekt vom Kloster Eberbach passte. Tatsächlich hatte ich einen Sekt vom Wein- und Sektgut F.B. Schönleber dabei. Nun ist es in der Tat immer eine gute Idee, einen Sekt vom Wein- und Sektgut F.B. Schönleber dabei zu haben. Gleichwohl war ich überrascht. Und ich war gespannt, ob er bei meinen Geschwistern ankam.

Der CUVÉE KATHARINA RIESLING BRUT ist schon seit Jahren im Sortiment der Gebrüder Schönleber. Zuletzt fiel er mir auf im Rahmen der Rheingauer Schlemmerwochen, als er als Begrüßungssekt zu einem 4-Gänge-Menue gereicht wurde. Es ist nicht der Premiumsekt der Gebrüder Schönleber, aber eine sehr gute Wahl, wenn man einen schönen ausgewogenen Rheingauer Rieslingsekt sucht. Die Cuvée Katharina liegt mindestens 24 Monate auf dem Hefelager und wird, wie jeder Sekt aus dem Hause Schönleber, nach dem Verfahren der klassischen Flaschengärung erzeugt.

Hier unser Verkostungsprotokoll:

Die Farbe:
Rieslingtypisches helles Gelb.

Der Duft:
Steinobst, knackiger Pfirsich, grüner Apfel.

Der Geschmack:
Die bereits im Duft erkennbaren Noten von Steinobst und grünem Apfel werden beim Geschmack ergänzt durch Pampelmuse und Orangenzesten. Der Sekt hat eine feine und lebhafte Perlage. Er gibt ein angenehmes Mundgefühl mit einer erkennbar vorhandenen, aber doch zurückhaltenden Säure.

Dieser Sekt ist auch für ungeübte Rheingau-Riesling-Sekt-Trinker sehr zugänglich. Meinen Geschwistern hat er gefallen. Aber auch unabhängig davon ist er mein Wein des Monats Mai 2024.

Mein Wein des Monats April 2024

Wir sind gerne mal im Kloster Eberbach. Sei es, zu einem Konzert im Rahmen des Rheingau Musik Festivals, oder als Zwischenstopp bei einer Wanderung. Und ab und an schauen wir auch in der dortigen Vinothek vorbei. Nun ist es aber ziemlich aufwändig, von Wiesbaden zum Kloster Eberbach zu fahren, allein um Wein oder Sekt zu kaufen. Das muss man auch nicht, gibt es doch auch in der Metro feine Sachen vom Kloster Eberbach.

Und damit kommen wir zu meinem Wein des Monats April 2024, der ein Sekt ist: Kloster Eberbach 2021-er Riesling Sekt, brut. Oder, wie es auf der Flasche steht: 2021er RIESLING SEKT BRUT.

Sehr schön, ein Rheingauer Riesling Sekt, dachte ich mir. Falsch! Hessische Bergstraße. Das Kloster Eberbach hat Weinbergslagen im Rheingau und an der hessischen Bergstraße.

Dieser Sekt hat sich mittlerweile zu einem meiner Favoriten gemausert, weil er eine leckere Cremigkeit hat, die Spaß macht.

Anlässlich eines Geschwistertreffens am Vorabend des Geburtstages meiner Mutter hatte ich ein Fläschchen des guten Stoffes von der hessischen Bergstraße mitgebracht. Nun sind meine Geschwister keine Weintrinker. Einer kommt aus der Hannoveraner Ecke, die andere aus dem Kölner Umland.

Meine Erwartung war aber, dass beiden dieser Sekt gefallen könnte, obwohl ein „bruter Sekt“ für Nicht-Weintrinker eher herausfordernd ist. Ich war der Meinung, dass die „leckere Cremigkeit“ dieses Sektes gut zu vermitteln ist, auch bei Nicht-Weintrinkern. Und, was soll ich sagen: Ich hatte aus Versehen den falschen Sekt dabei! Einen Sekt vom Sekt- und Weingut F.B.Schönleber. Einen der mehreren sehr guten Sekte der Brüder Schönleber. Mein Wein des Monats Mai 2024. Meine Geschwister waren von dem Duft, der Fülle im Mund und der gut eingebundenen Säure sehr angetan.

Doch zurück zum Kloster Eberbach Riesling Sekt brut. Mein Tipp: Wenn Sie einen Sekt brauchen, der Ihnen und allen Ihren Freunden schmeckt, dann könnte es der Kloster Eberbach 2021-er Riesling Sekt, brut, sein.

Und in etwa einem Monat werde ich mich etwas mehr darüber auslassen, welchen Sekt ich tatsächlich meinen Geschwistern angeboten hatte.

Mein Wein des Monats März 2024

Von Geisenheim über Rüdesheim und noch knapp 4 km weiter fließt der Rhein von Ost nach West, wir haben hier also eine generelle Südausrichtung der Weinlagen. Wenn Sie an der Autofähre nach Bingen vorbei noch etwa 200 Meter dem Rhein folgen und dann rechts hoch in die Weinberge stechen würden, wären Sie mitten in der Ersten Lage Rüdesheimer Ramstein. Die Lage hat ein relativ geringes Gefälle (ca. 15%). Der Boden ist (gemäß VDP-Lagenkarte) geprägt von Schwemmland und Lösslehm.

Ein Wein aus dieser Lage, der 2019 Rüdesheimer Ramstein, trocken, VDP Erste Lage, vom Weingut Johannishof, ist mein Wein des Monats März 2024.

Hier unser Verkostungsprotokoll:

Die Farbe:
Durchscheinendes zartes Gelb mit grünlichen Reflexen.

Der Duft:
Wenn man, so wie ich (bislang), bei Rüdesheimer Lagen zunächst an Schiefer denkt, dann ist man eventuell erstaunt über die sehr fruchtige Note, die einen aus dem Glas anlacht. Man findet den frischen Duft von Ananas, aber auch etwas gesetztere Noten von Pfirsich.

Der Geschmack:
Ein eleganter, aber auch dichter Wein mit gut eingebundener Säure und relativ geringer Mineralität. Zum fruchtigen Geschmack gelber Früchte gesellt sich eine Ahnung von reifem Apfel.

Ein wunderbarer Essensbegleiter, den wir zu gebratenem Huhn mit gedünsteten und dann in Butter geschwenkten Möhrchen genießen durften.

Mein Wein des Monats Februar 2024

Im Januar hatte ich von unserer privaten Verkostung mehrerer Rheingauer Weine berichtet. Dabei fiel uns ein Gutswein auf, der uns allen sehr gefallen hat. Die Rede ist hier vom 2022 Riesling „Trumpf“ Gutswein vom VdP-Weingut Jakob Jung. Nun ist zwar der Gutswein die unterste Stufe in der Klassifikation des VdP . Aber der Gutswein ist eine Art Aushängeschild des Weingutes. Da zeigt der Winzer, was er für wichtig hält. Oftmals sind da dann auch gehobene Lagen des Weingutes mit drin. Das Weingut Jakob Jung hat Rebflächen in zwei Ersten Lagen und zwei Großen Lagen.

Hier unser Verkostungsprotokoll:

Die Farbe:
Helles Gelb mit grünen Reflexen.

Der Duft:
Grüne und gelbe Früchte: Papaya, Mango, Kiwi, grüner Apfel.

Der Geschmack:
Ein schlanker Wein, die Säure ist fein integriert und nicht dominant. Die vielfältigen Fruchtnoten sind eingebettet in eine angenehme Mineralität. Leicht kräutrige Anteile, nachklingender Abgang.

Ein schöner Wein, der sich einem sofort erschließt.

Mein Wein des Monats Januar 2024

In kleiner privater Runde hatten wir Mitte Januar eine Verkostung mehrerer Rheingauer Weine unternommen. Unter dem Motto „Im Rheingau zuhause“ zauberte meine Liebste ein hervorragendes 4-Gänge-Menue. Als Entrée durften wir uns über eine Terrine von Wisperforellenfilets freuen, gefolgt von einer Rheingauer Schneckensuppe. Als Hauptgang gab es Hirschrücken unter einer Haube einheimischer Wildkräuter mit Nüssen sowie Spätzle, zum Abschluss eine Käseplatte. Für den Hauptgang hatten wir einen 2018 LORCHER BODENTAL-STEINBERG SPÄTBURGUNDER trocken RGG vom Weingut Mohr gewählt.

Wein des Monats Januar 2024

Die Lage Lorcher Bodental-Steinberg befindet sich gegenüber von Trechtingshausen, kurz nachdem der Rhein seine Richtung von Nord nach Nord-West ändert. Demzufolge haben wir dort Lagen in südwestlicher Ausrichtung, diese weisen bis zu 45% Hangneigung auf. Der Boden besteht zu großen Teilen aus Schiefer, der die Wärme des Tages speichert und nachts wieder abgibt. Dies liefert Trauben für ausdrucksstarke Weine. Womit wir wieder beim 2018 LORCHER BODENTAL-STEINBERG SPÄTBURGUNDER trocken RGG des Weinguts Mohr sind.

Hier unser Verkostungsprotokoll:

Die Farbe:
Der Wein hat ein tiefes Rubinrot. Schwenkt man das Glas etwas, so ziehen sich lange Schlieren am Weinglas, sogenannte Kirchenfenster. Dies kann auf einen relativ hohen Alkoholgehalt des Weines hindeuten. In unserem Falle würde es passen, denn der 2018-er Lorcher Bodental-Steinberg Spätburgunder RGG hat 14% Alkohol.

Der Duft:
Neben einem intensiven Cassis-Duft fällt eine sehr pfeffrige Duftnote auf, unterstützt im besten Sinne des Wortes vom relativ hohen Alkoholgehalt.

Der Geschmack:
Sehr dichter Wein, der aber fast leichtfüßig daher kommt. Cassis, Brombeere und Vanillenoten finden sich im Geschmack wieder und, sehr reizvoll, die pfeffrige Würze, die schon im Duft so vielversprechend auftrat. Die Tannine sind sehr weich und zusammen mit der Säure sehr gut eingebunden. Ein wunderbarer Wein mit einem sehr ausgewogenen Verhältnis von Frucht, Säure und Tanninen.

Dieser Wein war mein Favorit dieses schönen Abends. Als kleinen Spoiler für Februar 2024 kann ich hier schon sagen, dass daneben ein anderer Wein unsere Aufmerksamkeit erregte. Dieser spielt zwar in einer anderen Liga, war aber gerade deshalb für uns eine schöne Überraschung.