Wir haben gerade eine Woche Radtour in Schottland hinter uns. Wer Radfahren mag und sich dabei auch gerne mal ein wenig anstrengt, dem kann ich eine Radtour in Schottland wärmstens empfehlen. Es ist zwar nicht so anspruchsvoll wie eine Radtour im Salzburger Land, aber auch in Schottland geht es gerne mal steil bergauf, wir hatten bis zu 14% Steigung.
Zu Lorch haben wir mittlerweile eine recht innigliche Beziehung. Ist zwar weiter weg als alles andere im Rheingau, gleichwohl zieht es uns immer wieder dort hin. Seien es die Wisper-Trails oder eine Riesling Schleife oder auch die Möglichkeiten einzukehren.
Nicht zuletzt ist es auch der Wein, z.B. aus Lorcher Schieferlagen, der die Gegend für uns so attraktiv macht.
Die Riesling Schleife „Lorcher Schiefer“ ist mit etwas über 7 km nicht wirklich lang, zwei Steigungen ziehen sich allerdings etwas. Das Schöne ist, dass aber regelmäßig die etwas steileren Aufstiege in ganz leichtes Gefälle übergehen, das sich dann umso entspannter laufen lässt.
Lorcher Schiefer – Impressionen
Zugang vom ParkplatzStart auf dem Parkplatz, unter der Bahnstrecke durch und dann links herum, über die Wisper und dann rechts an der Wisper entlang.Nachdem es schon ein bisschen steiler wurde, geht es hier jetzt links ab auf unbefestigterem Wege etwas länger leicht bergauf. Übrigens: Daumen hoch für Lorch: Für einen Weg, der vom Wohngebiet ins Grüne führte, war es erstaunlich sauber. Und oben dann die schöne Aussicht. Um den Fernblick zu genießen, sollte man sich hier aber stellen. Im Sitzen schaut man nur ins Laub.Der Aussichtspunkt „Die schönste Weinsicht“. Diese kann man auch im Sitzen genießen.Ruine NolligWir schlagen einen Bogen, gehen um die Ruine Nollig herum und umlaufen Lorch.Leichte Anstiege und leichtes Bergab wechseln. Bevor man zur Heilig-Kreuz-Kapelle gelangt, geht es etwas steiler bergab (hier nicht im Bild).Bei der Heilig-Kreuz-Kapelle überqueren wir die Straße……und steigen wieder ins Grüne. Der zweite etwas anstrengendere Anstieg. Der Anstieg wird wieder belohnt mit einem tollen Blick auf Lorch und ins Rheintal.Die Stickelbank Eine Bank mit WeitblickGeschmeidiger Abstieg in Richtung Lorch und durch den Welterbe-Weinberg zurück zum Parkplatz.
Riesling Schleife „Lorcher Schiefer“ in Stichworten
Start/Ziel: Lorch, Parkplatz Rheinstraße, Nähe Wisper Grill
Die Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ ist eine von 14 geplanten Riesling Schleifen. Start und Ende der Tour ist der Bahnhof Geisenheim.
Jede einzelne Riesling Schleife hat ein separates Thema, in diesem Falle ist es die heilende Wirkung des Weines. In Vino Sanitas, oder, wie Königin Victoria dereinst sagte: „Good hock keeps off the doc“.
Hierbei leitet sich „hock“ vom Ortsnamen Hochheim ab, wo noch heute die Einzellage Hochheimer Königin Viktoriaberg an den royalen Besuch erinnert. (Anmerkung: Es widerstrebt mir ein wenig, Victoriaberg mit „k“ zu schreiben, aber leider wurde die Lage so benannt, also: Viktoriaberg.)
Was wir bezüglich der heilenden Kräfte des Weines nicht vergessen sollten: Es gab Zeiten, da war es tatsächlich gesünder, Wein statt Wasser zu trinken. Heute ist regelmäßig beides, in Maßen genossen, empfehlenswert.
Zurück zu den Riesling Schleifen. Alle (aktuell lediglich) 13 Riesling Schleifen sind gut zu bewältigen, die Strecken reichen von 4 bis 9 km, die Anzahl der Höhenmeter ist regelmäßig moderat bis mittel.
Warum diese Riesling Schleife?
Wir wollten am ersten April-Wochenende einen lockeren Spaziergang machen. Die Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ ist etwa 6,5 km lang und hat rund 105 Höhenmeter. Anstrengend ist anders. Also an diesem Tag genau unser Ding!
Nicht zuletzt war es so, dass wir in der Geisenheimer Umgebung noch ein paar weiße Flecken auf unserer Wanderkarte hatten. Das wollten wir korrigieren.
Start und Ziel der Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ ist der Geisenheimer Bahnhof. Es geht also zunächst durch den Ort, bevor es dann in die Natur geht.Für die Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ ist es sinnvoll, zumindest leichte Wanderschuhe zu tragen. Wäre schade um die Oxfords. Die Wege sind sehr unterschiedlich.„In Vino Sanitas“ ist sehr gut ausgeschildert, an allen Weggabelungen gab es klar erkennbare Wegweiser.
Exkurs: Magdalenenhof
Als wir in die Nähe von Eibingen kamen, schlug meine Frau vor, einen Abstecher zum Magdalenenhof zu machen. Eine großartige Idee! Den Magdalenenhof werde ich wohl in meine Restaurantempfehlungen aufnehmen. Drinnen ist es sehr gemütlich, draußen gibt es eine riesige Sonnenterrasse mit Blick ins Rheintal und die Speisekarte hat für jeden etwas.
Eduard von Lade-Park
Auf dem Rückweg führt die Tour durch den Park der Hochschule Geisenheim, den Eduard von Lade-Park. Heinrich Eduard von Lade war der Gründer der Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau in Geisenheim, dem Vorläufer der heutigen Hochschule Geisenheim.
Zum Abschluss
Ganz kurz zu dem, was mir an der Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ nicht so sehr gefällt: Sie startet und endet am Bahnhof Geisenheim. Das ist total praktisch. Aber für meinen Geschmack verliert diese Route dadurch etwas.Etwas Versöhnliches zum Ende…Schloss Schönborn, direkt am Bahnhof Geisenheim gelegen: Obwohl ein wenig geschunden, doch immer wieder ein Hingucker.
Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ in Stichworten
Start/Ziel: Bahnhof Geisenheim
Länge: Ca. 6,5 km
Höhenmeter: Ca. 105m
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Feste Schuhe empfohlen
Gute Beschilderung
Tipp: Abstecher und Einkehr im Magdalenenhof in Eibingen (Reservierung empfohlen)
Meine Frau habe ich vor über 30 Jahren auf einer Radtour kennengelernt. Sie machte gerne lange Radtouren. Ich machte gerne lange Radtouren. Wandern und Radfahren sind zwei der vielen gemeinsamen Tätigkeiten, die wir damals wie heute gerne gemeinsam unternehmen.
Anfang August hatten wir uns anlässlich unseres 30-sten Hochzeitstages drei Rheinsteigtouren vorgenommen: Von Braubach nach Niederlahnstein, von Niederlahnstein nach Koblenz, von Koblenz nach Vallendar. Den Gepäcktransport hatten wir jeweils mit dem Auto organisiert nach folgendem Muster: Auto am Startpunkt abstellen, Tour wandern, mit S-Bahn zurück zum Startpunkt, dann mit dem Auto zur Zielherberge. Das klappt ganz gut, wenn Start und Ziel jeweils nahe an einem S-Bahnhof liegen. So ist es aber nicht. Der Rheinsteig geht glücklicherweise nicht direkt an den Bahngleisen entlang, so dass teilweise etwas weitere Zubringerwege zum Rheinsteig anfallen. Aber letztlich klappt es immer irgendwie. Und was uns beiden übrigens auch gut gefällt: Wir planen gerne mal spontan um. So wird es jeweils eine vergnügliche gemeinsame Tour mit kleineren Überraschungen.
Überraschend ist es immer, dass man letztlich zu wenig Trinkbares mitgenommen hat. Es ist aber extrem wichtig, dass man genug Wasser dabei hat, wenn man bei strahlendem Sonnenschein und 29 Grad fast-alpin an den Bergen entlangkraxelt.
Rheinsteig kann auch steil.
Alternativ braucht es Möglichkeiten, sich während der Tour versorgen zu können. Die Wein- und Getränke-Schränke im Rheingau sind da eine gute Idee, z.B. oberhalb von Lorchhausen oder direkt neben der Rotweinlaube oberhalb von Assmannshausen.
Bei den drei Rheinsteig-Etappen, die wir gelaufen sind, gab es so etwas nicht. Am ersten Tag hat uns eine Gaststätte auf einem Camping-Platz gerettet, wo wir inmitten fröhlicher Holländer einen Tisch bekamen. Am zweiten Tag verlief die Tour glücklicherweise hauptsächlich durch den schattigen Wald.
Auf der zweiten Etappe.
Am dritten Tage hatten wir aus unseren Fehlern gelernt und einerseits genug mitgenommen, andererseits bereits nach drei Kilometern eine Rast in einem sehr schönen Biergarten in der Nähe der Festung Ehrenbreitstein gemacht.
Sehr schön gestalteter Biergarten im an die Festung Ehrenbreitstein angrenzenden Landschaftspark, der anlässlich der Bundesgartenschau 2011 angelegt wurde.
Unseren Hochzeitstag verbrachten wir im Wald (Etappe 2). Abends aber dann im Pegelhaus, gegenüber Diehls Hotel.