Weingut Baison – Mein Wein des Monats August 2025

Wein des Monats August 2025 2022-er Handlese Riesling trocken des Weingut Baison aus Hochheim

Wie habe ich das Weingut Baison kennengelernt?

Wie Sie vielleicht wissen, bin ich mittlerweile ein Riesling Schleifen-Fan1Riesling Schleifen Homepage. Riesling Schleifen sind über den ganzen Rheingau verteilt, sind leicht zu erwandern und immer wieder interessant. Nicht zuletzt führen Sie mich auf immer neue Wege. So führte mich die Riesling Schleife „Flörsheimer Schweiz“ nach Flörsheim-Wicker.

Wie es der Zufall wollte, war dort gerade das Weinfest in vollem Gange. Und so hatte ich Gelegenheit, im Anschluss an die kurze Wanderung den ein oder anderen Wein zu probieren.

Und dann war da der Weinstand vom Weingut Baison2Weingut Baison. Aufgefallen war uns ein 2020-er Riesling Sekt brut, der vier Jahre auf der Hefe lag, und der uns sofort gefiel. Nach einem angenehmen längeren Plausch mit der Winzerin vereinbarten wir, in naher Zukunft die Vinothek des Weingutes für eine kleine Verkostung aufzusuchen.

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Weingut Künstler – Mein Wein des Monats Juli 2025

Das Weingut Künstler

Das Weingut Künstler blickt auf eine lange Geschichte von über 370 Jahren zurück. In 1992 hat Gunter Künstler die Leitung des Weingutes von seinem Vater Franz Künstler übernommen. Bereits seit 1994 ist das Weingut VDP-Mitglied. Die Ausrichtung auf kompromisslose Qualität zeigt sich auch in der regelmäßigen Prämierung der Weine des Weingutes Künstler (Q).

Seinen Sitz hat das Weingut in Hochheim, weshalb der Großteil seiner Weinberge in der Hochheimer und der benachbarten Kostheimer Gemarkung liegen. Zusätzlich hat das Weingut über die Jahre weitere Rebflächen in Hattenheim, Rüdesheim und Assmannshausen hinzugewinnen können (Q).

Somit bieten die Böden, auf denen Künstler-Wein wächst, ein breites Spektrum, vom nährstoffreichen Lösslehm der Hochheimer Hölle bis zum schieferdurchzogenen Höllenberg in Assmannshausen, einer Lage, die wie geschaffen ist für elegante Spätburgunder. So entsteht ein Portfolio, das die ganze Bandbreite des Rheingaus aufs Glas bringt.

Mein Wein des Monats Juli 2025 – 2022 Hochheimer Hölle „Im Neuenberg“ Riesling trocken VDP.ERSTE LAGE

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Wein des Monats Februar 2025

Der Wein

Mein Wein des Monats Februar 2025 ist der 2023-er Hallgartener Hendelberg Rheingau Riesling trocken, VDP.Erste Lage, des Weingutes Spreitzer aus Oestrich-Winkel.

Vorgeschichte

Das Weingut Spreitzer war uns seit vielen Jahren vertraut als das schmucke Anwesen mit der hübschen Jugendstilvilla rechts des Weges am Ortsausgang von Oestrich, wenn wir zum Gutsausschank des Weingutes F.B. Schönleber gefahren sind und dabei die romantische Strecke über die Dörfer genommen haben.

Zu damaliger Zeit lag unser Fokus noch eher auf „Wo kann man im Rheingau ausgehen?“ Bis wir dann vor zwei Jahren wieder mal den Ortsausgang Oestrich passierten und bemerkten, dass auf diesem schönen Anwesen eine Art Hoffest im Gange war.

Die Gelegenheit haben wir genutzt und dabei festgestellt, dass uns die Spreitzer Weine sehr gefallen. Außerdem war es bisher immer ein nettes Erlebnis, wenn wir dort waren, sei es im Rahmen einer Veranstaltung oder nur zum Verkosten und Einkaufen.

Das Weingut Spreitzer unter der Leitung der Brüder Andreas und Bernd Spreitzer gilt als eines der Spitzenweingüter im Rheingau. Seit 1999 sind sie Mitglied im VDP.

Die Lage „Hallgartener Hendelberg“

Ich zitiere aus „Rheingau.de: „Urkundlich erwähnt wird die Hanglage 1418, damals erlaubte der Mainzer Erzbischof Johann II. von Nassau den Hallgartenern die Fläche zu roden und gegen Zinswein mit Reben zu bepflanzen.

Zu finden sind hier, nahe dem bewaldeten Taunuskamm, tiefgründige, steinige Schieferböden. Weiter unten im Talzug gibt es sogar Aueböden mit Lösslehmen. Entsprechend schwere Weine mit großer Mineralität und markanter Säure wachsen hier, die gerne gelagert werden möchten, um dann ihre volle Vielfalt unter Beweis zu stellen.“

Verkostungsprotokoll

Kommen wir nun zum Verkostungsprotokoll meines Wein des Monats Februar 2025, dem Hallgartener Hendelberg Rheingau Riesling trocken, VDP.Erste Lage.

Die Farbe

Aus dem Glas lacht uns verheißungsvoll der strohgelbe Wein an. Nach dem Schwenken des Glases bilden sich schöne Kirchenfenster. Dies deutet auf einen extraktreichen Wein hin.

Der Duft

Im Duft finden sich neben würzigen Aspekten reifer Pfirsich, Aprikose, reifer Apfel und… Quitte. Und wenn man das fast leere Glas eine Weile stehen lässt, bevor man zum letzten Schluck ansetzt, empfangen einen intensive Honignoten.

Der Geschmack

Im Geschmack finden wir ein schönes Säurespiel sowie eine feine, aber deutliche Mineralik. Diese ergänzen die Fruchtaromen perfekt und zusammen verleihen sie ein cremiges Mundgefühl. Das ausgewogene Genusserlebnis findet in einem langen Nachhall seinen glanzvollen Abschluss.

Fazit

Ein wunderbarer Wein mit gutem Alterungspotenzial. Ein Wein, der viel zu schade ist, um ihn bei Nüsschen vor dem Fernseher zu trinken. Es dürfte hochinteressant sein, ein paar Flaschen zurückzuhalten, um eine jährliche Nachverkostung durchzuführen.

Wie können Brüder so verschieden sein?

„Wie können Brüder so verschieden sein?“ Wer einen Bruder hat, kennt diesen Spruch vielleicht. Aus meiner Sicht gibt es darauf eine alles erklärende vernünftige Antwort: „Ist halt so!“ Weitergehende Erklärungen greifen meiner Meinung nach regelmäßig zu kurz.

Aber was, wenn wir nicht über Menschen, sondern über Weine sprechen – genauer gesagt, über Weine derselben Herkunft, derselben Lage und vom gleichen Winzer, die sich nur im Jahrgang unterscheiden? Hier hoffe ich, doch ein paar plausible Antworten zu finden. Schauen wir mal.

Beim Vergleich des Hochheimer Hölle Erstes Gewächs 2016 des Weingutes Dienst mit seinem großen Bruder aus dem Jahre 2010 drängte sich mir genau diese Frage auf: Warum sind die beiden so unterschiedlich? Und wie immer, wenn ich nichts Genaues weiß, frage ich gerne jemanden mit Sachverstand.

Also sprach ich Thorsten Dienst, den Inhaber des Weingutes Dienst, direkt an. Ich wollte verstehen, warum das Hochheimer Hölle Erstes Gewächs 2010 mit intensiven Honignoten und einer satten, öligen Textur daherkommt, während der 2016er mit frischen Zitrusnoten punktet.

Folgendes habe ich aus unserem Gespräch mitgenommen:

Ein Blick hinter die Unterschiede

Thorsten Dienst produziert Erste Gewächse nicht in jedem Jahr. Er muss überzeugt sein, dass der Wein besonderes Potenzial hat – 2010 und 2016 waren solche Jahrgänge. Dennoch unterscheiden sich die beiden Weine natürlich.

  • Säure und Restsüße: Der 2010er hat sowohl einen höheren Säureanteil als auch mehr Restsüße als der 2016er.
  • Verschlussart: Der 2010er wurde mit einem Korkverschluss versehen, der 2016er hingegen mit einem Schraubverschluss.
  • Reifezeit: Der 2010er hatte zum Zeitpunkt des Vergleichs bereits sechs Jahre mehr Zeit, sich auf der Flasche zu entwickeln.

Warum schmecken die Weine so unterschiedlich?

Säure und Restsüße

Säure verleiht einem Wein Struktur und Stabilität, was ihn für eine längere Lagerung geeignet macht. Sie verlangsamt oxidative Prozesse und schützt vor mikrobiellen Veränderungen. Eine höhere Restsüße bietet zusätzlich Potenzial für die Entwicklung intensiver Aromen, wie fruchtige oder honigsatte Noten, und unterstützt ebenfalls die Haltbarkeit.

Höherer Säureanteil und höhere Restsüße geben also dem 2010er sowohl die Lagerfähigkeit als auch das Potenzial für die Entwicklung dieser Honigaromen.

Korkverschluss versus Schraubverschluss

Früher galt: Ein guter Wein braucht Kork. Heute ist es längst üblich, auch hochwertige Weine mit Schraubverschluss abzufüllen. Schraubverschlüsse schließen sogar dichter als Kork. Beim 2010er hingegen ermöglichte der Korkverschluss eine minimale Sauerstoffzufuhr. Diese Mikrooxidation kann den Reifeprozess unterstützen und hat vermutlich zu den satten Honignoten beigetragen.


Und was heißt das nun?

Am Ende bleiben all diese Erklärungen zwar schlüssig, sind aber auch ein Stück weit rückblickend konstruiert. Winzer selbst sind oft überrascht, wie sich ihre Weine im Laufe der Jahre entwickeln.

Vielleicht lässt sich die Antwort auf die Frage, warum diese beiden Brüder so unterschiedlich sind, doch am besten in einem Satz zusammenfassen: „Ist halt so!“

120. WineBANKers Table am 28.10.2024

Das Weinanbaugebiet Ahr macht flächenmäßig nicht einmal ein Fünftel des Weinanbaugebietes Rheingau aus. Gleichwohl ist an der Ahr etwa die selbe Fläche wie im Rheingau mit Rotwein bestückt. Die Ahr ist bekannt als klassisches Rotweinanbaugebiet, in dem vor allem Spätburgunder kultiviert wird. Bei den Weißweinen dominiert hingegen der Riesling. Also quasi wie im Rheingau. Bloß umgekehrt.

Zu Gast bei der WineBANK Rheingau war heute das VDP-Weingut Nelles aus Bad Neuenahr Heimersheim. Die Geschichte dieses Weingutes reicht bis ins Jahr 1479 zurück. Seit 1994 ist das Weingut Mitglied des VDP.

Philip Nelles, der für den Ausbau der Weine verantwortlich ist, führte die Gäste durch den Abend und gab spannende Einblicke in die Weinherstellung des Weingutes. Der Wein wird ausschließlich per Hand gelesen. Die Beeren werden ohne Stiel und Stängel verarbeitet, was dem Wein eine weichere Note gibt.

Zur Begrüßung gab es eine 2021 Pinot Cuvée Burgunder-Rosésekt brut aus Gutsweinen. Der Sekt hatte eine feine Perlage sowie eine tolle Balance zwischen Frucht- und Säurenoten.

Der zweite vorgestellte Wein war ein gehaltvoller und frischer 2023-er Riesling Ortswein aus über 54 Jahre alten Reben.

Ab dann sahen wir rot. Die folgende Parade dreier Spätburgunder stellte einen schönen Vergleich unterschiedlicher Charaktere dar. Zunächst ein 2022-er Gutswein, dann ein 2021-er Ortswein und schließlich ein 2022-er Großes Gewächs. Der Gutswein aus einer großbeerigen Spätburgunder-Variante kam sehr fruchtig mit leichten Röstaromen daher. Der Ortswein aus einer kleinbeerigen Pinot-Noir-Variante zeigte sich mit intensivem Rubinrot und duftender Kirsche sowie pfeffrigen Noten. Als Krönung dann das Große Gewächs aus alten Reben der Lage Schieferlay, Lösslehm auf Schiefer. Ein wunderbarer Wein.

Mein persönlicher Favorit für diesen Abend war der 2022-er Spätburgunder Gutswein, der mich wegen seiner besonderen Fruchtigkeit überraschte und sofort für sich einnahm.

WineBank

Zunächst ein paar Fragen vom Club Manager an Philipp Nelles.

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Die fünf Leckeren von der Ahr.

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Zum Abschluss ein kleines Buffet.