Mein Wein des Monats Dezember 2024

Fast hätte ich ihn nicht kennengelernt: Meinen Wein des Monats Dezember 2024!

Meine Frau und ich waren im November im Landhaus Diedert, das von den Brüdern Oreste und Laurent Diedert geführt wird. Wir fühlen uns dort regelmäßig recht gut aufgehoben. Es hat einen sehr schönen Außenbereich, ein rustikal-gemütliches Ambiente im Innenbereich, Service und Essen sind durchweg gut. Das Landhaus Diedert macht immer wieder Themenabende. Mitte Oktober bis Ende November war es die Ente. Im Dezember ist es die Gans, im Sommer gibt es das „Sylter Garnelenfestival“.

Im November also der Entenabend. Zur Ente hatten wir uns einen schönen Spätburgunder vom Weingut Jakob Jung bestellt. Den Gutswein „Alexander Johannes“, Jahrgang 2020. Der Wein, der gebracht wurde, war Jahrgang 2022, angeblich war der 2020-er aus. Die junge Bedienung sagte dazu, dass die Weinkarte wohl angepasst werden müsste. Ein Irrtum, wie sich herausstellte. Es war zwar auch ein Gutswein vom Weingut Jakob Jung, aber nicht der „Alexander Johannes“, sondern der „Tradition“. Als wir den Irrtum bemerkten und reklamierten, bekamen wir unverzüglich den 2020-er Alexander Johannes. Wie gesagt, der Service im Landhaus Diedert ist gut. Fast hätte ich Alexander Johannes also nicht kennengelernt. Und die Weinkarte musste glücklicherweise nicht geändert werden. Der Wein passte hervorragend zur Ente, gefiel uns aber auch unabhängig davon.

Um unseren Eindruck zu überprüfen, nutzten wir einige Tage später die Adventsweinprobe des Weingutes Jakob Jung und waren immer noch sehr angetan. Für weitere Verkostungen zu Hause nahmen wir uns ein Kistchen mit.

Mein Wein des Monats ist also der 2020-er Spätburgunder Gutswein „Alexander Johannes“ des Weingutes Jakob Jung.

Wie uns der Inhaber des Weingutes Jakob Jung, Alexander Jung, erzählte, werden für diesen Gutswein lagenübergreifend die besten Trauben selektiert. Der Wein reift zwei Jahre im kleinen Eichenholzfass. Im Rahmen zweier jährlicher Proben werden jeweils etwa 25 bis 30% aussortiert. Diese Partie wird jeweils für den Gutswein „Tradition“ verwendet. Letztlich wird also nur etwa die Hälfte des Ausgangsweines dieser lagenübergreifend besten Trauben zu einem Gutswein „Alexander Johannes“. Wie wir im Rahmen der Adventsweinprobe ebenfalls erfuhren, handelt es sich bei diesen Trauben um einen kleinbeerigen Klon der Spätburgundertraube, so dass die Schale einen relativ hohen Anteil an der Maische hat im Vergleich zu großbeerigeren Varianten des Spätburgunders. Da in der Schale wesentliche Geschmacksträger enthalten sind, bekommt der Wein einen intensiveren Geschmack. Stengel und Stiel werden vorher sorgfältig entfernt, um keine unnötigen Bitterstoffe mitzunehmen.

Nun zum Genussprotokoll:

Die Farbe:
Dieser Spätburgunder hat eine kräftige (burgunder-) rote Farbe. Beim Schwenken des Glases bilden sich prächtige Kirchenfenster.

Der Duft:
Aus dem Glas dringt ein intensiver Duft von Gewürzen, wie Anis, Vanille, Zimt, etwas Pfeffer. Kräftiges Spiel von Cassis, Backpflaume, Himbeere und dunklen Süßkirschen.

Der Geschmack:
Der Geschmack ist eine Komposition aus roten Früchten, würzigen Noten, Lakritz sowie einer feinen Mineralität. Die Tannine sind sehr gut eingebunden und halten sich im Hintergrund. Der Wein kleidet den Mund angenehm aus und hat einen langen Nachklang.

Fazit: Ein Spätburgunder, der immer wieder begeistert. Ein Wein, der Geschichten erzählt – wie diejenige, wie ich ihn fast nicht kennengelernt hätte.

Wein des Monats Dezember 2024

Frohe Weihnacht

Weihnachten ist die Feier der Geburt Jesu Christi, ein Ereignis voller Wunder und Bedeutung. Es bildet nicht nur eine der Grundlagen des christlichen Glaubens, sondern schenkt uns auch ein tiefes Verständnis für den Wert von Familie. Durch die Geburt Jesu werden Josef, Maria und das neugeborene Kind zu einer Familie, vereint in Liebe, Vertrauen und Hingabe. Weihnachten ist deshalb immer auch ein Fest der Familie – ein Moment, in dem wir daran erinnert werden, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein.

Wir können uns gut vorstellen, dass es für Josef nicht leicht war, die Verantwortung für Maria und das kleine Jesuskind zu übernehmen. Doch er tat es mit einem offenen Herzen und einer tiefen Entschlossenheit. Familie bedeutet genau das: Verantwortung zu tragen, füreinander einzustehen und gemeinsam durch alle Herausforderungen zu gehen.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest, voller Liebe, Geborgenheit und Hoffnung.

Frohe Weihnacht

Endlich wieder mal in Salzburg

Ein Geburtstagsgeschenk meiner Frau: Drei Tage Salzburg. Salzburg am ersten Advent. Kühles Wetter, Sonnenschein. Die faszinierende Altstadt, die schmalen Durchgänge von einer Seite eines Gebäudes auf die andere Seite, von Autolärm zu Fußgängerzone. In der Ferne Schnee auf den Gipfeln. Salzburg, wir kommen sicher wieder.

Mein Wein des Monats November 2024

Das 5. Sparkling-Festival Anfang November diesen Jahres in Mainz beeindruckte mich in mehrerlei Hinsicht. Einerseits fand ich es toll, was Gerhild Burkard und ihr Team da auf die Beine gestellt hatten: Gerhild ruft und 80 Winzer aus 12 Ländern antworten und präsentieren ihre feinen Sekte. Und das Ganze in einem schönen kurfürstlichen Rahmen.

Interessant fand ich auf dieser Sektmesse die unterschiedlichen Sichtweisen dazu, wie reif die Trauben sein dürfen, um sie im Anschluss zu Sekt zu verarbeiten. Die einen wollen die Trauben vergleichsweise früh lesen, um daraus nicht zu alkoholbetonte und gleichzeitig sowohl spritzige als auch fruchtige Sekte herzustellen. Anderen ist es wichtig, den Trauben mehr Zeit zur Reife geben. Am Ende wird der Geschmack des Kunden entscheiden, was bei ihm besser ankommt.

Dann war da noch die „Methode Rurale“. Kannte ich bisher nicht, bin ja kein Geisenheimer. Für mich gab´s bei Sekt immer zwei Gärungen. Auf die „Methode Rurale“ stieß ich am Stand des Weingutes Motzenbäcker by Marie Menger-Krug. Da das Verfahren so grundsätzlich anders ist (nur eine Gärung, ggf. kein Degorgieren), war mein Interesse geweckt. Der nächste Wein des Monats sollte ein Sekt, hergestellt nach der „Methode Rurale“, sein.

Am 23. November 2024 besuchten wir das Weingut Motzenbäcker in Deidesheim und hatten das Glück, sogleich an einer Wein- und Sektverkostung teilnehmen zu können. Und es war direkt der erste Sekt dieser Verkostung, der mein Wein des Monats November 2024 werden sollte: Der „Royal Rosé Rurale Brut“.

Wir haben den Sekt natürlich auch noch einmal zu Hause verkostet. Manchmal erlebt man Überraschungen, wie unterschiedlich Wein oder Sekt schmeckt, je nachdem, ob man ihn im Rahmen einer anregenden Veranstaltung oder dann zu Hause genießt. In diesem Fall gab es keine Überraschungen.

Hier nun das Verkostungsprotokoll:

Die Farbe:
Der Sekt hat ein klares Lachsrosa ohne Trübung. Daran kann man erkennen, dass er degorgiert wurde. Das ist zwar bei der Methode Rurale untypisch, ist aber optisch ansprechender.

Der Duft:
Der Duft ist vielschichtig und einladend. Neben leichten Brioche-Tönen finden wir reife Erdbeeren und feine Vanillenoten.

Der Geschmack:
Aromatisch fruchtig, neben Erdbeeren schmeckt man dunkle Kirschen. Hinzu kommen kräutrige Nuancen und eine ganz zarte Ahnung von Tanninen. Die feine Perlage verleiht dem Sekt Cremigkeit, die Fruchtnoten klingen in einem langen Abgang nach.

Fazit: Für mich ein faszinierender Sekt, bin ich doch bei Rosé-Sekten sonst eher zurückhaltend. Aber dieser hat eine ursprüngliche Fülle, die mir gefällt.

Wie können Brüder so verschieden sein?

„Wie können Brüder so verschieden sein?“ Wer einen Bruder hat, kennt diesen Spruch vielleicht. Aus meiner Sicht gibt es darauf eine alles erklärende vernünftige Antwort: „Ist halt so!“ Weitergehende Erklärungen greifen meiner Meinung nach regelmäßig zu kurz.

Aber was, wenn wir nicht über Menschen, sondern über Weine sprechen – genauer gesagt, über Weine derselben Herkunft, derselben Lage und vom gleichen Winzer, die sich nur im Jahrgang unterscheiden? Hier hoffe ich, doch ein paar plausible Antworten zu finden. Schauen wir mal.

Beim Vergleich des Hochheimer Hölle Erstes Gewächs 2016 des Weingutes Dienst mit seinem großen Bruder aus dem Jahre 2010 drängte sich mir genau diese Frage auf: Warum sind die beiden so unterschiedlich? Und wie immer, wenn ich nichts Genaues weiß, frage ich gerne jemanden mit Sachverstand.

Also sprach ich Thorsten Dienst, den Inhaber des Weingutes Dienst, direkt an. Ich wollte verstehen, warum das Hochheimer Hölle Erstes Gewächs 2010 mit intensiven Honignoten und einer satten, öligen Textur daherkommt, während der 2016er mit frischen Zitrusnoten punktet.

Folgendes habe ich aus unserem Gespräch mitgenommen:

Ein Blick hinter die Unterschiede

Thorsten Dienst produziert Erste Gewächse nicht in jedem Jahr. Er muss überzeugt sein, dass der Wein besonderes Potenzial hat – 2010 und 2016 waren solche Jahrgänge. Dennoch unterscheiden sich die beiden Weine natürlich.

  • Säure und Restsüße: Der 2010er hat sowohl einen höheren Säureanteil als auch mehr Restsüße als der 2016er.
  • Verschlussart: Der 2010er wurde mit einem Korkverschluss versehen, der 2016er hingegen mit einem Schraubverschluss.
  • Reifezeit: Der 2010er hatte zum Zeitpunkt des Vergleichs bereits sechs Jahre mehr Zeit, sich auf der Flasche zu entwickeln.

Warum schmecken die Weine so unterschiedlich?

Säure und Restsüße

Säure verleiht einem Wein Struktur und Stabilität, was ihn für eine längere Lagerung geeignet macht. Sie verlangsamt oxidative Prozesse und schützt vor mikrobiellen Veränderungen. Eine höhere Restsüße bietet zusätzlich Potenzial für die Entwicklung intensiver Aromen, wie fruchtige oder honigsatte Noten, und unterstützt ebenfalls die Haltbarkeit.

Höherer Säureanteil und höhere Restsüße geben also dem 2010er sowohl die Lagerfähigkeit als auch das Potenzial für die Entwicklung dieser Honigaromen.

Korkverschluss versus Schraubverschluss

Früher galt: Ein guter Wein braucht Kork. Heute ist es längst üblich, auch hochwertige Weine mit Schraubverschluss abzufüllen. Schraubverschlüsse schließen sogar dichter als Kork. Beim 2010er hingegen ermöglichte der Korkverschluss eine minimale Sauerstoffzufuhr. Diese Mikrooxidation kann den Reifeprozess unterstützen und hat vermutlich zu den satten Honignoten beigetragen.


Und was heißt das nun?

Am Ende bleiben all diese Erklärungen zwar schlüssig, sind aber auch ein Stück weit rückblickend konstruiert. Winzer selbst sind oft überrascht, wie sich ihre Weine im Laufe der Jahre entwickeln.

Vielleicht lässt sich die Antwort auf die Frage, warum diese beiden Brüder so unterschiedlich sind, doch am besten in einem Satz zusammenfassen: „Ist halt so!“

Sinnsprüche

„Wer komische Spielchen spielt, gewinnt komische Preise“

Der Spruch ist von mir. Im Original ist er nicht von mir. Im Original lautet er „Play stupid games, win stupid prizes“, frei übersetzt: „Spielst Du dumme Spiele, gewinnst Du dumme Preise“. Mir gefällt der Begriff „dumm“ an dieser Stelle aber nicht. Nicht, dass es nicht zuträfe. Doch, tut es. Immer wieder, bei jedem von uns. Aber es hilft nicht weiter, sich das um die Ohren zu hauen.

Deswegen habe ich ihn angepasst. Der Begriff „komisch“ lässt Platz für eine verträglichere Sicht auf das Leben. Gemäß Karl Valentin: „Jedes Ding hat drei Seiten: eine positive, eine negative und eine komische.“

Sekt: Ist der „trocken“ oder eher „mild“?

Auf diese Frage würde ich antworten: „Weder noch.“ Wahrscheinlich würde ich dann noch hinzufügen: „Er ist brut“. Kann auch sein, dass ich sage: „Er ist „extra brut“. Irgendwas in dieser Art. Vermutlich würde ich nicht sagen: „Er ist sogar extra trocken“.

Genug geplaudert. Was bedeutet das nun. Von was reden wir hier?

Sekt kann man, ähnlich wie Stillwein, nach dem Zuckergehalt klassifizieren. Und zwar, wie beim Stillwein, definiert durch EU-Verordnung.

Der Restzuckergehalt gibt an, wie viel Zucker nach der Gärung noch im Sekt vorhanden ist. Bei den „süßeren“ Varianten wird aber regelmäßig über die sogenannte Dosage zusätzlicher Zucker zugegeben. Deswegen spreche ich in diesen Fällen nicht von Restzucker, sondern von Zucker.

Und den Begriff „trocken“ werden wir im Folgenden noch etwas diskutieren. Hier nun die Klassifizierung gemäß EU-Verordnung.

1. Brut Nature (0–3 g/l Restzucker):

Man kann sagen, „brut nature“ ist die trockenste Form des Sekts, obwohl „trocken“ in dieser Klassifizierung anders definiert ist. Aber ich denke, es ist klar, was gemeint ist.

Diesem Sekt darf nach der zweiten Gärung kein zusätzlicher Zucker hinzugefügt werden.

Nach meiner Einschätzung ist Riesling-Sekt brut nature kein Sekt für Sekt-Beginner. Würde Sekt-Beginnern sogar davon abraten.

2. Extra Brut (0–6 g/l Zucker):

Extra Brut enthält ein klein wenig mehr Zucker, ist aber immer noch extrem trocken. Eignet sich somit eher für Sekttrinker, die es „staubtrocken“ mögen.

3. Brut (0–12 g/l Zucker):

„Brut“ bietet einen guten Kompromiss zwischen der z.B. für den Riesling so typischen Säure und etwas Süße. In dieser Klasse findet man schöne Sekte (z.B. hier oder hier), die auch Menschen gefallen können, die nicht regelmäßig Rheingauer Sekte trinken.

4. Extra Dry/Extra Trocken (12–17 g/l Zucker):

Aus meiner Sicht ist der Begriff „extra trocken“ für Sekt-Beginner irreführend. Wenn diese den Sekt für sich selber kaufen, ist das aber tendenziell eine gute Wahl. Wenn mir allerdings jemand etwas zum Geburtstag mitbringen möchte, dann darf es gerne aus den ersten drei Kategorien sein.

5. Dry/ Trocken (17–32 g/l Zucker):

Trocken hat beim Sekt ein breites Spektrum. Ein trockener Sekt ist deutlich süßer als ein trockener Wein. Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: „Ist der Sekt trocken oder eher mild?“ Meine Antwort wäre: „Beides.“

6. Demi-Sec/Halbtrocken (32–50 g/l Zucker):

Halbtrockenen Sekt trinke ich am liebsten mit O-Saft. Gerne trinke ich dann auch den O-Saft pur.

7. Doux/mild (über 50 g/l Zucker):

Dies ist die süßeste Kategorie. Solche Sekte eignen sich beispielsweise als Dessertsekt.

Hier wieder eine kleine Anmerkung: Die EU-Verordnung lässt auch im Falle von Schaumweinen gegenüber den Angaben auf dem Etikett Abweichungen beim Zuckergehalt zu. Und zwar bis zu 3 g/l. Wenn also jemand andere Grenzwerte kennt, dann sind die vielleicht trotzdem korrekt.

ARTe Kunstmesse in Dortmund vom 08.11. bis 10.11.2024

Leser meines Blogs wissen, dass meine Frau das künstlerische Vermächtnis ihres sehr früh verstorbenen Bruders, des Künstlers Hjalmar Thelen, kuratiert. Beispielsweise über private Ausstellungen, aber auch die Teilnahme an Kunstmessen.

Vom 08.11.2024 bis 10.11.2024 nun fand die ARTe Kunstmesse in Dortmund statt. Eine Freundin meiner Frau hatte uns zu diesem Wochenende in ihr Haus in Wuppertal eingeladen, obwohl sie selbst erst am Samstag zu uns stoßen würde. So konnten wir den Besuch der ARTe Kunstmesse mit einem Besuch bei Freunden verknüpfen.

Das Format der ARTe besteht seit nunmehr etwa zehn Jahren. Obgleich die ARTe das erste Mal in Dortmund stattfand, wurden nach Angaben des Organisators noch nie so früh so viele Tickets im Vorverkauf verkauft.

Für die ARTe Kunstmesse in Dortmund waren etwa 80 Aussteller gemeldet, die in der 1.800 qm großen Halle 1 der Messe Dortmund ein großzügiges Ambiente vorfanden.

Hier ein Link zu den ausstellenden Galerien und Künstlern.

Auf vielfachen Wunsch wurde das Angebot der Restauranttheke am Sonntag ergänzt durch ein Café-Mobil mit Espresso und Co.

5. Internationales Sparkling Festival

„Das 5. Internationale Sparkling Festival in Mainz ist die weltweit führende Messe der Schaumweinkunst. Im Kurfürstlichen Schloss in Mainz versammeln sich über 80 herausragende Weingüter aus 12 verschiedenen Ländern. Mit mehr als 220 erstklassigen Schaumweinen aus dem Premiumbereich ist diese Konzentration von Spitzen-Schaumweinen einzigartig und macht die Veranstaltung zu einem unvergleichlichen Highlight in Europa.“ (Zitat)

Internationales Sparkling Festival
Eingang zum Kurfürstlichen Schloss in Mainz.
Am 03.11.2024 öffnete das Festival um 11.30 Uhr für das Fachpublikum. Die offizielle Begrüßung und Eröffnung durch die Organisatorin Gerhild Burkard, den Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium, Andy Becht, sowie die Wirtschaftsdezernentin der Stadt Mainz, Manuela Matz, fand in lockerer Stimmung erst gegen 13:30 Uhr statt. Hier das anschließende „Familienfoto“.

Südafrika ist vertreten.
England ist vertreten.
Frankreich sowieso. Im Bild: Gaston Collard.
Deutschland natürlich auch, z.B. Motzenbäcker by Marie Menger-Krug. Marie Menger-Krug ist begeisterte Anhängerin der Methode Rurale.

Und hier im Bild die sechs in einer weiteren Masterclass verkosteten deutschen Sekte.

Wer zwischendurch etwas essen wollte, konnte sich etwas an der Käsetheke bestellen oder beim Food Truck im Hof des Kurfürstlichen Schlosses. Der klare Favorit an der Käsetheke: Der Löffelgorgonzola.
Zufriedener Blick zurück. Danke und Glückwunsch an Gerhild Burkard und ihr Team sowie alle Mitwirkenden für dieses tolle Event.

Mein Wein des Monats Oktober 2024

Jeder Vergleich hinkt irgendwie. Sich mit anderen vergleichen, kann frustrierend sein. Gar Vergleiche innerhalb der Familie ziehen, hat erhebliches Konfliktpotenzial. Ich mache das hier trotzdem.

Mein Wein des Monats Oktober 2024 ist der Hochheimer Hölle Riesling Erstes Gewächs 2016 des Weingutes Dienst in Hochheim und damit der jüngere Bruder meines Wein des Monats Oktober 2023, dem 2010er Hochheimer Hölle Riesling Erstes Gewächs.

Nun sind die beiden Jahrgänge nicht nur sechs Jahre auseinander, sondern waren auch für den Weinbau unterschiedlich herausfordernd. 2010 war insgesamt kühler und verregneter und brachte Weine hervor, die etwas säurebetonter waren. Das ist für die Lagerfähigkeit, und dann auch für die Entwicklung komplexerer Aromen, nicht verkehrt. 2016 fing ebenfalls regnerisch an, ab Mitte des Jahres wurde das Wetter stabiler und es blieb mild bis in den Herbst hinein. Das brachte im Vergleich zu 2010 ausbalanciertere Weine.

Soviel zu den theoretischen Unterschieden zwischen den Jahrgängen. Und nun zum Genussprotokoll:

Vorweg: Was beide Weine gemeinsam haben (außer Lage und Winzer) ist, dass beide gehaltvoll sind, schöne Kirchenfenster machen… und jetzt kommen die Unterschiede.

Die Farbe
Nicht honiggelb, sondern gelb mit deutlichem Grün-Anteil. Und so erwarte ich auch nicht diese ölig-süße Ausprägung, die der ältere Bruder hat.

Der Duft
Im Duft finden sich Zitrusfruchtaromen, Cantaloupe-Melone, Erdbeere, dazu ein Hauch von Honig. Keine Anzeichen ausladender Süße.

Der Geschmack
Im Geschmack kommen Pfirsich und die leichte Bitterkeit von Pampelmuse zu den vorgenannten Duftnoten hinzu. Die Säure ist präsent, aber nicht überschießend.

Fazit: Der Hochheimer Hölle Riesling 1. Gewächs 2016 ist ein schöner komplexer Wein. Er wirkt erstaunlich jung, spritzig und fruchtig. Er hat erkennbares Alterungspotenzial. Und vielleicht bespreche ich ihn in zwei oder drei Jahren erneut. Mal sehen, riechen, schmecken, was wir dann im Glas haben.