Den folgenden Sinnspruch kann ich leider keinem bestimmten Autor eindeutig zuordnen. Es könnte sein, dass er auf Dag Hammarskjöld, den zweiten Generalsekretär der Vereinten Nationen, zurückgeht.
Das hätte eine besondere Note, denn Hammarskjölds zweiter Vorname war Hjalmar. Hjalmar war auch der Vorname meines 2017 verstorbenen Schwagers, Hjalmar Thelen. Er wurde nach Dag Hjalmar Agne Carl Hammarskjöld benannt.
Hammarskjöld kam 1961 bei einem bis heute nicht vollständig aufgeklärten Flugzeugabsturz ums Leben. Hjalmar Thelen kam am 11. Dezember 1962 zur Welt.
Wann und wo ich diesen Sinnspruch zum ersten Mal gehört habe, kann ich nicht mehr sagen. Was ich aber mit Sicherheit weiß: Er hat mich sofort gepackt!
„Ständiges Bedauern korrigiert nicht das Vergangene, aber es vergiftet die Gegenwart.“
Wer kennt das nicht? Wir hadern mit vergangenen Fehlern, bereuen verpasste Chancen. Das ist zutiefst menschlich – denn Bedauern und Ärger sind starke Emotionen. Sie zeigen uns, dass wir es besser können.
Genau hier liegt der Schlüssel: Bedauern sollte keine lähmende Last sein, sondern eine treibende Kraft.
aus unseren Erfahrungen zu lernen, um künftig klügere Entscheidungen zu treffen,
und uns schließlich selbst zu vergeben.
Bedauern kann wertvoll sein, weil es Einsicht und Veränderung ermöglicht. Doch wer sich darin verliert, beraubt sich der Freude und Leichtigkeit des gegenwärtigen Moments.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein Leben voller wertvoller Einsichten, Freude und Leichtigkeit.
Wein – ein Genussmittel mit Jahrtausende alter Tradition. Doch wie genau entsteht eigentlich Rotwein oder Weißwein? Falls Sie sich das schon immer gefragt haben, sind Sie hier genau richtig. In nur fünf Minuten erfahren Sie das Grundlegende zur Weinherstellung. Damit sind Sie bereits für leicht gehobene Party-Gespräche zur Weinherstellung gerüstet.
Die Grundlagen der Weinherstellung
Die Herstellung von Wein ist ein faszinierender Prozess, von der Lese der Trauben bis zur Abfüllung und genau genommen auch darüber hinaus. Dabei gibt es ein paar wesentliche Unterschiede zwischen Rot- und Weißwein. Hier ist der schnelle Überblick:
Rotwein: Wird aus dunklen Trauben gewonnen, die mit Schale und Kernen vergoren werden.
Weißwein: Stammt regelmäßig von weißen Trauben (Ausnahme: Blanc de Noir), der Saft wird direkt nach dem Pressen von Schalen und Kernen getrennt.
1. Die Weinlese – Der perfekte Zeitpunkt zählt
Die Qualität eines Weins beginnt im Weinberg. Die Trauben werden zum optimalen Reifezeitpunkt geerntet, entweder per Hand oder maschinell. Dabei spielen Zucker- und Säuregehalt eine entscheidende Rolle. Eine späte Lese kann beispielsweise zu höherem Zuckergehalt und damit zu einem höheren Alkoholgehalt führen.
2. Pressen und Maischegärung – Die großen Unterschiede
Die Verfahren bei der Weinherstellung kann man ganz grob wie folgt unterscheiden:
Rotwein: Die geernteten Trauben werden gepresst, sodass die Maische (Saft, Schalen, Kerne) entsteht. Die alkoholische Gärung erfolgt direkt auf der Maische, meist in offenen Gärbehältern aus Edelstahl, Holz oder Beton.
Durch die aufsteigende Kohlensäure steigt der sogenannte Tresterhut (die festen Bestandteile der Maische) an die Oberfläche und muss regelmäßig untergestoßen werden, um eine optimale Extraktion zu gewährleisten.
Nach der gewünschten Extraktion wird die Maische abgepresst, und der Jungwein kommt zur weiteren Reifung in Fässer oder Tanks.
Weißwein: Die Trauben werden direkt nach der Lese gepresst, und nur der Saft wird vergoren, um die helle Farbe zu erhalten.
3. Die Gärung – Hefe macht den Alkohol
Hier kommt die Magie ins Spiel: Die zugesetzte oder natürliche Hefe wandelt den Zucker in Alkohol um. Dies kann in Edelstahltanks oder Holzfässern oder offenen Gärbottichen geschehen und dauert zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen. Während der Gärung entstehen neben Alkohol auch Kohlensäure und zahlreiche Aromastoffe.
4. Malolaktische Gärung – Bakterien reduzieren die Säure
Eine besondere Rolle spielt die malolaktische Gärung, ein biologischer Säureabbau, bei dem scharfe Apfelsäure in mildere Milchsäure umgewandelt wird.
Dieser Prozess erfolgt ggf. im Nachgang zur alkoholischen Gärung und wird durch spezielle Milchsäurebakterien verursacht. Für diesen Prozess werden Temperaturen ab etwa 20°C benötigt.
Besonders bei Rotwein sorgt dies dafür, dass dieser keine Säurespitzen, sondern eine ausgewogene Fülle hat. Das Verfahren wird jedoch auch bei bestimmten Weißweinen wie Chardonnay angewandt, um ihnen mehr Cremigkeit zu verleihen.
Diese Cremigkeit stößt nicht bei allen Weintrinkern auf Gegenliebe, in manchen Fällen wird der Wein als etwas „buttrig“ im Geschmack empfunden. Doch das nur am Rande.
5. Übergang zur Reifung – Wenn der Wein sich entwickelt
Nach der Gärung des Weines ist dieser oft noch etwas ungestüm. Deswegen schließt sich an die Gärung regelmäßig noch die Reifung des Weines in Fässern oder in der Flasche an. Hier verändert sich der Wein nicht mehr durch alkoholische Gärung, sondern durch den Kontakt mit (wenig) Sauerstoff, Hefe und dem verwendeten Behälter (Edelstahl, Holzfass oder Flasche). Säure und Tannine werden besser eingebunden, der Wein entwickelt weitere Aromen. Im Ergebnis bekommt man:
Junge, frische Weine, die nur kurz im Edelstahltank gereift sind.
Komplexe Weine, denen eine lange Reifung in der Flasche richtig gut tut.
Weine, die im Holzfass reiften, oft Rotweine, die dadurch ein ausgeglicheneres Verhältnis von Säure, Tanninen und Frucht bekommen.
Als Beispiel habe ich hier einen Link zu einem Beitrag, in dem ich auf die Auswirkung unterschiedlicher Flaschenverschlüsse, in Verbindung mit Säure- und Restzuckergehalt auf den Charakter des Weines eingehe.
6. Filtration, Abfüllung und Genuss
Bevor der Wein in die Flasche kommt, wird er oft geklärt und gefiltert. Bei der Filtration sollen Trubstoffe, Hefezellen und sonstige unerwünschte Partikel vom Wein getrennt werden. Zum Einen wird der Wein dadurch klarer, zum Anderen wird dadurch verhindert, dass im Nachgang weitere unerwünschte chemische Prozesse stattfinden.
Risiko ist dabei aber auch, dass ggf. erwünschte Geschmacksträger herausgefiltert werden. Wie so oft im Leben, sollte also mit den Möglichkeiten, die man hat, sorgsam umgegangen werden.
Eine Alternative zur Filtration ist der sogenannte Abstich. Man gibt dem Wein die Zeit, bis sich die Feststoffe abgesetzt haben und zieht dann den Wein oberhalb der Feststoffe ab. Dies wird einige Male wiederholt und ist ein etwas schonenderes Verfahren als die übliche Filtration.
Fazit – Weinherstellung erklärt in 5 Minuten
Ob Rot- oder Weißwein – die Kunst der Weinherstellung verbindet Handwerk, Natur und Geduld. Das Zusammenspiel von Trauben, Lesezeitpunkt, Gärung und Reifung hilft zu verstehen, warum ein Wein jung und spritzig oder gereift und vielschichtig schmeckt.
Ich hab versucht, den gesamten Prozess kurz und bündig darzustellen. Wer gerne etwas tiefer einsteigen will, der findet sicher hier oder auch hier oder woanders weitere Informationen zu Wein und Weinherstellung.
Im beeindruckenden historischen Ambiente des Laiendormitoriums des Kloster Eberbach präsentierten sich am Sonntag, dem 02. März 2025 Traditionsweingüter aus dem Rheingau und Spitzenwinzer aus Kalifornien.
Die großzügigen Flächen des Laiendormitoriums in Kloster Eberbach
Die Mischung aus geschichtsträchtigem Ambiente und hervorragenden Weinen macht diese Weinpräsentation immer wieder besonders. Rund 65 Weingüter aus dem Rheingau und Kalifornien boten eine vielfältige Auswahl – von eleganten Rieslingen aus dem Rheingau bis hin zu kraftvollen Spätburgundern und beeindruckenden kalifornischen Cabernet Sauvignons und Chardonnays.
California
Die kalifornischen Weingüter, darunter renommierte Namen wie Ridge, Robert Mondavi und Silver Oak, beeindruckten mit charakterstarken und fruchtbetonten Weinen. Neben Cabernet Sauvignons aus Napa Valley mit ihrer erwartbaren Intensität und Fülle interessierten mich aber eher die kalifornischen Spätburgunder.
Anregende Gespräche mit den Winzern.
VDP.Rheingau
Die Weingüter des VDP.Rheingau bestachen auf ihre eigene Art. Mit ihren brillanten Rieslingen und Spätburgundern zeigten sie eindrucksvoll, warum diese Region weltweit so geschätzt wird. Weingüter wie Schloss Johannisberg, Robert Weil, Spreitzer oder Künstler bewiesen, dass deutsche Weine in Sachen Eleganz und Komplexität zur Weltspitze gehören.
Was ich spannend fand
Besonders interessant war für mich der direkte Vergleich der Pinot Noirs aus beiden Regionen. Hier kommt es nicht in erster Linie auf Kraft und Opulenz an, sondern auf Finesse und eine gewisse Eleganz. Und nach meinem völlig unrepräsentativen Vergleich kalifornischer und Rheingauer Spätburgunder kann ich sagen: Es ist wirklich eine Menge Schönes dabei, auf beiden Seiten.
Mein Wein des Monats Februar 2025 ist der 2023-er Hallgartener Hendelberg Rheingau Riesling trocken, VDP.Erste Lage, des Weingutes Spreitzer aus Oestrich-Winkel.
Vorgeschichte
Das Weingut Spreitzer war uns seit vielen Jahren vertraut als das schmucke Anwesen mit der hübschen Jugendstilvilla rechts des Weges am Ortsausgang von Oestrich, wenn wir zum Gutsausschank des Weingutes F.B. Schönleber gefahren sind und dabei die romantische Strecke über die Dörfer genommen haben.
Weingut Spreitzer in Oestrich (Quelle: Weingut Spreitzer)
Zu damaliger Zeit lag unser Fokus noch eher auf „Wo kann man im Rheingau ausgehen?“ Bis wir dann vor zwei Jahren wieder mal den Ortsausgang Oestrich passierten und bemerkten, dass auf diesem schönen Anwesen eine Art Hoffest im Gange war.
Die Gelegenheit haben wir genutzt und dabei festgestellt, dass uns die Spreitzer Weine sehr gefallen. Außerdem war es bisher immer ein nettes Erlebnis, wenn wir dort waren, sei es im Rahmen einer Veranstaltung oder nur zum Verkosten und Einkaufen.
Das Weingut Spreitzer unter der Leitung der Brüder Andreas und Bernd Spreitzer gilt als eines der Spitzenweingüter im Rheingau. Seit 1999 sind sie Mitglied im VDP.
Die Lage „Hallgartener Hendelberg“
Ich zitiere aus „Rheingau.de„: „Urkundlich erwähnt wird die Hanglage 1418, damals erlaubte der Mainzer Erzbischof Johann II. von Nassau den Hallgartenern die Fläche zu roden und gegen Zinswein mit Reben zu bepflanzen.
Zu finden sind hier, nahe dem bewaldeten Taunuskamm, tiefgründige, steinige Schieferböden. Weiter unten im Talzug gibt es sogar Aueböden mit Lösslehmen. Entsprechend schwere Weine mit großer Mineralität und markanter Säure wachsen hier, die gerne gelagert werden möchten, um dann ihre volle Vielfalt unter Beweis zu stellen.“
Verkostungsprotokoll
Kommen wir nun zum Verkostungsprotokoll meines Wein des Monats Februar 2025, dem Hallgartener Hendelberg Rheingau Riesling trocken, VDP.Erste Lage.
2023 Hallgartener Hendelberg Rheingau Riesling trocken, VDP.Erste Lage, des Weingutes Spreitzer aus Oestrich-Winkel
Die Farbe
Aus dem Glas lacht uns verheißungsvoll der strohgelbe Wein an. Nach dem Schwenken des Glases bilden sich schöne Kirchenfenster. Dies deutet auf einen extraktreichen Wein hin.
Der Duft
Im Duft finden sich neben würzigen Aspekten reifer Pfirsich, Aprikose, reifer Apfel und… Quitte. Und wenn man das fast leere Glas eine Weile stehen lässt, bevor man zum letzten Schluck ansetzt, empfangen einen intensive Honignoten.
Der Geschmack
Im Geschmack finden wir ein schönes Säurespiel sowie eine feine, aber deutliche Mineralik. Diese ergänzen die Fruchtaromen perfekt und zusammen verleihen sie ein cremiges Mundgefühl. Das ausgewogene Genusserlebnis findet in einem langen Nachhall seinen glanzvollen Abschluss.
Fazit
Ein wunderbarer Wein mit gutem Alterungspotenzial. Ein Wein, der viel zu schade ist, um ihn bei Nüsschen vor dem Fernseher zu trinken. Es dürfte hochinteressant sein, ein paar Flaschen zurückzuhalten, um eine jährliche Nachverkostung durchzuführen.
Vernissage zur Ausstellung „Berlin“ des Künstlers Hjalmar Thelen am 15.02.2025
Am 15. Februar 2025 eröffnete die Galerie „Die Vitrine“ in Mainz eine außergewöhnliche Ausstellung mit Werken des verstorbenen Künstlers Hjalmar Thelen.
Die Vernissage war gut besucht und bei Secco und Wein führte die Kuratorin des Nachlasses, Dr. Kirsten Thelen, in das Werk Ihres Bruders, Hjalmar Thelen, und seine besondere Beziehung zu Berlin und Berliner Motiven, ein.
Noch bis zum 26. April 2025 können Sie sich hier von Thelens einzigartiger Sicht auf die Welt faszinieren lassen.
Dr. Kirsten Thelen führt ins Werk Ihres Bruders, Hjalmar Thelen, ein.Reges Interesse an dem Werk des Künstlers.Dr. Thelen im Gespräch mit Interessierten.
Die Einzigartigkeit der Werke von Hjalmar Thelen
Thelens Malerei zeichnet sich durch eine tiefe Verbundenheit zu seinen Motiven aus. Seine Darstellungen von urbanen Landschaften und Alltagsszenen sind geprägt von einer Mischung aus Realismus und impressionistischen Einflüssen, die seine persönliche Sicht auf die Welt widerspiegeln. Neben der rein handwerklichen Klasse erkennt man seinen tiefen Respekt, den er den von ihm abgebildeten Alltagsszenen und Personen entgegenbringt.
Frau im Park
Veranstaltung: „Spurensuche“
Am 22. März 2025 plant die Galerie „Die Vitrine“ im Rahmen der Ausstellung eine besondere Veranstaltung mit dem Titel „Spurensuche“. Hier wird die Kuratorin des Nachlasses, Dr. Kirsten Thelen, von Ihrer Suche nach den Berliner Orten, die in Hjalmar Thelens Werken dargestellt sind, berichten.
Es wird eine Reise in die Welt eines grandiosen Nonkonformisten und seine Sicht auf das Leben. Sie bietet Kunstinteressierten eine tiefere Einsicht in die Einzigartigkeit des Künstlers.
Der Künstler: Hjalmar Thelen, Foto: Sonja Thelen
Es ist eine hervorragende Gelegenheit, mehr über die Hintergründe seiner Arbeiten zu erfahren und in die Atmosphäre Berlins einzutauchen, wie sie Thelen erlebt und festgehalten hat.
Der Ausstellungsort „Die Vitrine“ in Mainz
Die Galerie „Die Vitrine“, gelegen in der Klarastraße 5 im Herzen von Mainz, ist bekannt für ihre innovativen Ausstellungen. Die aktuelle Ausstellung „Berlin“ von Hjalmar Thelen läuft vom 15. Februar bis zum 26. April 2025.
Die Galerie ist dienstags bis freitags von 12:00 bis 18:00 Uhr und samstags von 12:00 bis 16:00 Uhr geöffnet.
Für weitere Informationen und Terminvereinbarungen kontaktieren Sie bitte die Galerie „Die Vitrine“ direkt.
Dass im Rheingau der Riesling dominiert, ist hinlänglich bekannt. Knapp 80% der Rebfläche sind mit dieser edlen Rebsorte bestockt. Mein Wein des Monats Januar 2025 ist eine besondere Variante eines Rieslings.
Mein Wein des Monats Januar 2025
Mein Wein des Monats Januar 2025 ist der 2023-er Oestricher Doosberg Roter Riesling, trocken, des Weingutes Hanka in Johannisberg. Meine erste Begegnung mit dem Roten Riesling vom Weingut Hanka liegt etwa ein Jahr zurück. Damals besuchte ich zum ersten Mal den Gutsausschank des Weinguts. Und der Rote Riesling gefiel mir sofort. Er ist nicht kapriziös und tendenziell etwas kerniger als ein Weißer Riesling.
Die meisten werden es bereits wissen: Der Rote Riesling ist kein Rotwein und er ist auch nicht mit dem Schwarzriesling verwandt. Der Rote Riesling ist mutmaßlich die Vorgängervariante des heutigen (weißen) Rieslings, vielleicht aber auch ein Bruder des weißen Rieslings mit einem gemeinsamen Eltern-Ursprungsriesling.
Die Schale ist bläulich-rot und etwas dicker als beim weißen Riesling. Wenn man den Traubenmost länger auf der Maische liegen lässt, bekommt man zusätzliche rosa Farbnuancen. Gleichwohl handelt es sich um einen Weißwein.
Übrigens: Der Schwarzriesling segelt unter falscher Flagge. Er ist kein Riesling, sondern eine Burgundersorte. Auf französisch heißt er „Pinot Meunier“ und ist mit dem Spätburgunder verwandt.
Eine Große Lage
Prinzipiell ist der Oestricher Doosberg gemäß Klassifikation des VDP eine Große Lage. Doch nach den Vorgaben des VDP können Große Gewächse nur aus Rebsorten erzeugt werden, die als regional typisch anerkannt sind. Obwohl der Rote Riesling eine historische Spielart des Rieslings ist, fällt er nicht unter diese Kategorie – nur der Weiße Riesling genießt hier diesen Status. Daher werden wir vorerst vom VDP keine Großen Gewächse aus Rotem Riesling aus dieser und anderen Großen Lagen sehen.
Gleichwohl ist mein Wein des Monats Januar 2025 ein Wein aus einer Großen Lage.
2023-er Oestricher Doosberg Roter Riesling, trocken, des Weingutes Hanka in Johannisberg.
Das Genussprotokoll
Die Farbe
Der 2023-er Oestricher Doosberg Roter Riesling, trocken, des Weingutes Hanka in Johannisberg ist von heller strohgelber Farbe. Im Glas bildet er schöne Kirchenfenster, was auf einen extraktreichen Wein hindeutet.
Der Duft
Aus dem Glas dringt ein Duftbündel zumeist grüner Früchte, wie Kiwi, Stachelbeere, Apfel und Birne. Aber auch würzige Kräuternoten.
Der Geschmack
Im Geschmack setzt sich fort, was sich im Duft ankündigt. Kiwi, Stachelbeere, Apfel, Birne und hinzu gesellt sich noch ein Hauch von Erdbeere. Der Wein hat eine gute Mineralik und eine frische Säure, was ihn zu einem idealen Essensbegleiter für Speisen mit Räucheraromen oder salzigen Anteilen macht.
Wir haben ihn in einer zweiten Runde zu Königsberger Klopsen genossen. Die Anteile geräucherten Fischs , die salzigen Anchovis in der Kapernsauce, sie verbinden sich mit diesem Wein zu einer wundervollen Symbiose. Die Aromen der Speisen entfalten sich stärker und der Geschmack des Weines verwandelt sich hin zu reifen Äpfeln, reifen Birnen, die zusammen mit der Mineralik in einen langen Abgang münden.
Fazit
Der 2023-er Oestricher Doosberg Roter Riesling, trocken, des Weingutes Hanka ist ein guter Allrounder mit frischem Frucht- und Säurespiel und einer schönen Mineralik.
Veranstaltet in Kooperation mit Michlers Weinerlebnis fand am 16. Januar 2025 eine Kulinarische Lesung in der Waldgaststätte „Die Alte Schmelz“ in Bad Dürkheim statt. Genaugenommen war es die zweite von zwei kulinarischen Lesungen. Die erste Lesung war am Tag zuvor.
Kulinarische Lesung: Das Buch Vorgestellt wurde der abschließende Band der Trilogie „Die Zeitungsdynastie“ der Bad Dürkheimer Autorin Katrin Tempel. Die Trilogie umfasst den Zeitraum der Jahre 1924 bis 1949.
Katrin Tempel gab zunächst eine kleine Einführung in die ersten beiden Bände der Trilogie und zum historischen Hintergrund. Sie legte dar, dass es sich bei dieser Zeitungsdynastie um ein fiktives Zeitungshaus handelt. Keines der historischen Vorbilder überdauerte den gesamten beschriebenen Zeitraum von 1924 bis 1949.
Im Mittelpunkt der Handlung stehen die drei Geschwister Fritjof, Alexander und Vicky Manthey, die um die Zukunft des Zeitungsimperiums ihrer Familie kämpfen. Der erste Band „Goldene Jahre“ umfasst die Jahre 1924 bis zum Beginn des Dritten Reiches. Der zweite Band „Verlorene Heimat“ umfasst die Zeit des Nationalsozialismus. Die Geschichte des vorgestellten dritten Bandes „Neue Freiheit“ beginnt im zerbombten Berlin des Jahres 1945.
Obwohl es sich um ein fiktives Zeitungshaus handelt, sind die historischen Hintergründe detailgetreu recherchiert. Und so treffen wir im Rahmen der Nürnberger Prozesse auf einen gewissen Willy Brandt, der als Berichterstatter für eine norwegische Zeitung tätig ist und den Vicky Manthey in Nürnberg kennenlernt.
Soviel sei zum Buch gesagt. Auch den anwesenden Gästen der kulinarischen Lesung wurde nicht verraten, wie die Geschichte am Ende ausgeht. Es bleibt also spannend.
Kulinarische Lesung: Wein und Menü Thorsten Brand, Koch und Mitbetreiber der Waldgaststätte „Die Alte Schmelz“, zauberte ein 4-Gänge-Menue, passend zu dem zeitlichen Rahmen, in dem der dritte Band der Trilogie spielt.
Die Weine zum Menü präsentierte Dr. Steffen Michler, Inhaber von „Michlers Weinerlebnisse“. Bei der Auswahl der Weine mussten zu Gunsten der Gäste ein paar Zugeständnisse gemacht werden. Einerseits war es direkt nach dem zweiten Weltkrieg noch unüblich, dass tatsächlich Flaschenweine direkt vom Winzer vertrieben wurden. Und zum anderen hat sich die Auswahl der Weine sowie die Qualität der Weine in den letzten 80 Jahren deutlich weiterentwickelt. Wie gesagt, dies war nicht zum Nachteil der Gäste dieser kulinarischen Lesung.
Als Aperitif und zur Begrüßung wurde ein Rosé Sekt, extra dry, der Privat-Sektkellerei Heim gereicht, der den Abend stimmungsvoll einleitete.Danach: gespannte freudige ErwartungDer erste Gang Gebratener Grünkern auf samtiger Sauerampfer-Creme an einem Salat aus Wildkräutern und Löwenzahn. Dazu gab es eine 2023-er Chardonnay-Weißburgunder-Cuvée des Weingutes Knipser, ausgebaut im Stahltank. Durch sein langes Hefelager hatte dieser Wein eine besondere Cremigkeit. Cremigkeit und Frucht dieser Cuvée harmonierten prächtig mit den leichten Bitternoten des Salates. Der zweite Gang Feine Suppe von gelben Schälerbsen mit knusprigen Backerbsen, Speckwürfeln und einem Schuss Kräuteröl. Begleitet wurde diese Suppe von einem Brut Reserve Sekt des Weingutes Reichsrat von Buhl, der 30 Monate auf der Hefe reifte. Wiederum eine Cuvée aus Chardonnay- und Weißburgundertrauben.
Interessant war der geschmackliche Effekt, wenn man den Sekt solo oder aber zusammen mit einem Löffel Suppe und den Speckwürfeln genoss. In Kombination mit der würzigen Suppe entfaltete der Sekt zusätzliche Frucht- und Süßenoten und war im Geschmack weicher. Ein sehr gelungenes Arrangement.Der Hauptgang Zart geschmorter Rinderbraten mit glasierten Karotten und bunten Rüben, Kartoffelkloß mit feiner Füllung. Zum Hauptgang wurden zwei sehr unterschiedliche Rotweine präsentiert: Ein Spätburgunder Kirschgarten 2022, im Holzfass ausgebaut, vom Weingut Jesuitenhof sowie ein Anno XX Rotwein Cuvée 2020 vom Weingut Ellermann-Spiegel, eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Syrah.
Jetzt muss man natürlich eingestehen: Solch ein Hauptgang war zu den Zeiten, als der dritte Teil der Trilogie spielte, sicher für die meisten Menschen in Deutschland die Ausnahme. Fleisch kam nur selten auf den Tisch. Und was Rotwein anbetraf: Da gab es praktisch nur den Portugieser. Wir hatten an diesem Abend den großen Vorteil, sowohl den Schmorbraten zu bekommen als auch beim Rotwein das Spektrum von Spätburgunder bis zur Cuvée um Cabernet Sauvignon im Zusammenspiel mit Braten und Kloß zu erleben.Das Dessert Echter Vanillepudding und Hausgemachtes Kompott aus eingelegten Kellerfrüchten. Zum Dessert wurde eine Riesling Beerenauslese 2015 vom Weingut Schneiderfritz ausgeschenkt. Klasse, wie der Wein die Süße des Desserts aufnimmt und die Säure einbindet.Die Veranstalter der „Kulinarischen Lesung“ (von links): Steffen Michler, Katrin Tempel, Thorsten Brand sowie Renate Brand, die Inhaberin der Waldgaststätte „Die Alte Schmelz“.
Mein Fazit: Eine sehr gelungene Veranstaltung. Man sah hier ein Team am Werk, das eine perfekt abgestimmte Präsentation von Literatur, Kulinarik und Weinkultur bot. Ein echtes Vergnügen!
Silvester scheint schon lange vorbei. Aber noch immer sind wir am Anfang des neuen Jahres. Und noch immer wünschen wir „Ein frohes neues Jahr“, wenn wir Menschen in 2025 erstmalig begrüßen. Ein idealer Zeitpunkt also, um über Ziele nachzudenken und einen großen deutschen Denker zu Wort kommen zu lassen, der zu Zielen Einiges zu sagen hatte: Friedrich Nietzsche.
Das Zitat ist aus dem zweiten Nachtrag zu „Menschliches, Allzumenschliches“. Und dieses Zitat klingt zunächst sehr eingängig – Satz für Satz, Halbsatz für Halbsatz. Alles gut nachvollziehbar. Aber für mich gab es dann einen Nachbrenner. Ich war mir plötzlich nicht mehr sicher, ob ich bei meiner ersten Interpretation bleiben wollte.
Hier nun das Zitat: „Nicht jedes Ende ist das Ziel. Das Ende der Melodie ist nicht deren Ziel; aber trotzdem: hat die Melodie ihr Ende nicht erreicht, so hat sie auch ihr Ziel nicht erreicht. Ein Gleichnis.“
Ich lass das jetzt einfach so stehen. Viel Spaß beim Nachdenken.
Es ist der 01.01.2025, das Wetter ist stabil: Windig, wolkig, ab und zu Sonne. Uns zieht es in den Rheingau. Start und Ziel ist Kloster Eberbach. Der Weg führt über den Steinberg, Hallgarten, Grunder Kapelle, Siedlung am Rebhang und zurück zum Kloster. Etwa 10,5 km, Wanderschuhe dringend empfohlen.
Diesen Blick finde ich immer wieder beeindruckend.Die Luft ist frisch, der Boden erdig-feucht.Es mag noch ein bisschen trist wirken, aber bald wird es wieder schöner.
„Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“ – dieses Zitat von Marc Aurel erinnert uns daran, wie viel Kraft in unserer inneren Haltung liegt. Der Beginn eines neuen Jahres ist der perfekte Zeitpunkt, um bewusst innezuhalten und unsere Gedanken neu auszurichten. Mit dem Beginn des Jahres 2025 liegt ein neues Kapitel voller Möglichkeiten vor uns. Ein Jahr, das darauf wartet, von uns gestaltet, erlebt und mit Freude gefüllt zu werden.
Zum Start in das neue Jahr wünsche ich Ihnen von Herzen Gesundheit, Glück und viel Erfolg. Mögen Ihre Pläne in Erfüllung gehen und das Jahr 2025 Ihnen viele positive Überraschungen bereiten.