Ich habe vor einigen Wochen von unserer Radtour in Schottland berichtet. Doch die Radtour war nur die halbe Wahrheit. Der Urlaub in Schottland ging noch weiter. Nach der letzten Radetappe mieteten wir uns in Edinburgh einen Wagen und hängten noch eine Woche „Scotland by Car“ an.
Scotland by Car
Die schottischen Dorf- und Landstraßen kannten wir ja schon von unserer Radtour. Entsprechend vorsichtig bin ich gefahren.
Wir haben gerade eine Woche Radtour in Schottland hinter uns. Wer Radfahren mag und sich dabei auch gerne mal ein wenig anstrengt, dem kann ich eine Radtour in Schottland wärmstens empfehlen. Es ist zwar nicht so anspruchsvoll wie eine Radtour im Salzburger Land, aber auch in Schottland geht es gerne mal steil bergauf, wir hatten bis zu 14% Steigung.
Vorletztes Wochenende besuchten wir wieder mal Baden-Baden. Anlass war eine der vielen Leidenschaften meiner Frau: Das künstlerische Werk ihres leider viel zu früh verstorbenen Bruders Hjalmar einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und immer, wenn wir in südlicher Richtung unterwegs sind (aber auch, wenn wir in nördlicher Richtung unterwegs sind), fahren meine Antennen aus: Auf der Suche nach dem besten Kaiserschmarrn.
Baden-Baden
Baden-Baden ist eine Stadt von besonderem Reiz. Insbesondere, wenn man vor Kurzem in Salzburg war, erkennt man gewisse Ähnlichkeiten.
Altstadt Baden-Baden
Die schmalen Gässchen, die steilen Treppen in der Altstadt, die historischen Häuserfassaden; überall begegnen einem Geschichte und die Ahnung von einem Leben, das beschwerlich gewesen sein muss. Heute sind diese Boten aus der Vergangenheit genau das, was Touristen anzieht. Zusammen mit einem Freizeit- und Gastronomieangebot, das kaum Wünsche offen lässt. Auf unserer ToDo-Liste stand insbesondere noch die Weinstube im Baldrait; da hatten wir bislang Pech mit den Öffnungszeiten gehabt.
Auf der Suche nach dem besten Kaiserschmarrn
Aber auch ins Löwenbräu wollten wir unbedingt noch einmal. Hier hatten wir bereits letztes Jahr einen Kaiserschmarrn gegessen. Die Erinnerung daran war nicht schlecht, aber auch nicht überwältigend gewesen. Wir fanden, dass wir dem eine zweite Chance geben sollten.
Vorab: Das Löwenbräu in Baden-Baden hat auf Tripadvisor keine besonders gute Bewertung. Bemängelt werden die hohen Preise (stimmt!), der unfreundliche Service (haben wir so nicht erlebt) und teilweise auch das Essen. Hier nun unsere Bewertung des Kaiserschmarrn:
Erstes Fazit: Es war okay. Auch weiterhin werden wir keine schlechten Erinnerungen an diesen Kaiserschmarrn haben. Es war erkennbar, dass die Küche recht effizient und nach klarem Schema arbeitete. Die süßen Sößchen zum Schmarrn wurden separat in kleinen Gläschen serviert, der Kaiserschmarrn war nicht irgendwie gerupft, sondern in gleichgroße Quader geschnitten. Alles soweit okay. Und erkennbar standardisiert.
Es gab drei „süße Sößchen“: Apfelmus, Rote Grütze, Vanillesoße. Das ergibt Sinn, denn als Touristenlokal erwischst Du hier mehrere Geschmäcker. Der in gleichförmige Quader geteilte Kaiserschmarrn hatte eine ungleichförmig kandierte Kruste sowie Rosinen und Mandelblättchen und war mit Puderzucker überstreut.
Zweites Fazit: Keine Gourmet-Küche, aber ein Gourmand hat sicher seine Freude daran.
Ausstellung „Hjalmar Thelen“
Die „Galerie Kleiner Prinz“ in Baden-Baden lud zu einer Ausstellung zeitgenössischer europäischer Künstler. Vernissage war am Freitag, 28.03.2025.
Aus urheberrechtlichen Gründen zeige ich hier lediglich Bilder von Hjalmar Thelen.
Epilog
Und wie war´s eigentlich in der Weinstube im Baldrait?
Sehr hübsch. Der Eingang zur Weinstube ist von Grün umrankt. Es sieht allerliebst aus. Die Gasträumlichkeiten sind auf zwei Ebenen verteilt, auf der linken Seite des Ganges die Hauptebene inclusive des Barbereiches, auf der rechten Seite des Ganges geht es über Treppen eine halbe Ebene tiefer in einen weiteren Gastraum.
Die Bedienung ist sehr nett und ging auf die Wünsche des Publikums (in diesem Falle also unsere Wünsche) ein. Beispielsweise gab es eine 6er-Weinprobe im Angebot. Eigentlich mit Weinen nach Wahl des Hauses. Als wir sagten, dass wir eigene Vorstellungen davon hätten, was wir probieren wollten, hat die Dame sofort mitgespielt. Sie hat mir Stift und Block gegeben, damit ich mir die Weine notieren konnte, die auf die jeweilige Position (1 bis 6) des Probierbrettchens gesetzt wurden. Das fand ich sehr kooperativ und unkompliziert. Und so sollte es auch sein. Übrigens war nicht nur unsere Bedienung sehr nett, auch die beiden anderen, die an diesem Abend tätig waren, wirkten sehr sympathisch im Auftreten gegenüber den Gästen.
Ein weiterer Besuch, um dort auch das Essen zu probieren, klappte leider nicht, da die Lokalität sehr gut besucht ist und wir keinen freien Tisch fanden. Also in jedem Falle rechtzeitig reservieren! Vielleicht klappt´s beim nächsten Besuch in Baden-Baden.
Was bleibt?
Baden-Baden gefällt uns immer besser, je besser wir uns dort auskennen. Es gibt ja Orte, die gefallen einem immer weniger, je besser man sie kennen lernt. Baden-Baden ist so nicht.
Ein Geburtstagsgeschenk meiner Frau, weil es uns auf unserer Radtour im letzten Jahr so gut gefallen hat: Drei Tage Salzburg zum ersten Advent. Kühles Wetter, Sonnenschein. Die faszinierende Altstadt, die schmalen Durchgänge von einer Seite eines Gebäudes auf die andere Seite, von Autolärm zu Fußgängerzone. In der Ferne Schnee auf den Gipfeln. Wir kommen sicher wieder.
Platzl an der Salzach.Verwunschene Gässchen.Auf dem Weg zur Festung Hohensalzburg.Weihnachtsmarkt auf der Festung.Blick von der Festung auf die Stadt.Blick von der Stadt auf die Festung.An der Salzach.Und an den Kirchturmspitzen sah ich goldene Lichtlein blitzen.Advent in der Stadt, die Zeit der Ankunft.Nächtlicher Blick von der Dachterrasse des Hotel Stein.
2021 wurde die Mathildenhöhe Darmstadt in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Neben den übergreifenden Bedingungen der Authentizität und der Integrität waren zwei von 6 weiteren Kriterien, die für Weltkulturerbestätten vorgesehen sind, erfüllt. Dies waren die Kriterien (ii) und (iv). Ich zitiere:
„Angemeldete Güter sollten…: … (ii) für einen Zeitraum oder in einem Kulturgebiet der Erde einen bedeutenden Schnittpunkt menschlicher Werte in Bezug auf Entwicklung der Architektur oder Technik, der Großplastik, des Städtebaus oder der Landschaftsgestaltung aufzeigen; … (iv) ein hervorragendes Beispiel eines Typus von Gebäuden, architektonischen oder technologischen Ensembles oder Landschaften darstellen, die einen oder mehrere bedeutsame Abschnitte der Menschheitsgeschichte versinnbildlichen“
Da uns das Ensemble auf der Mathildenhöhe sehr gefällt, wir außerdem am Sonntag vor dem Besuch eines Konzertes noch zwei Stunden Zeit hatten, entschieden wir uns, mal bei der Mathildenhöhe vorbeizuschauen. Wir wollten einen lockeren Spaziergang in schöner Umgebung machen und dabei nachsehen, wie weit denn die Bauarbeiten am Ausstellungsgebäude gediehen sind.
Und wie es der Zufall will: An diesem Wochenende (20. bis 22. September 2024) feierte die Mathildenhöhe Darmstadt das Welterbefest mit der Wiedereröffnung des Ausstellungsgebäudes.
Leider hatten wir nur die Zeit, spontan eine Führung mitzumachen und ein paar Fotos zu schießen. Dann mussten wir auch schon wieder weiter.
Aufwändige Einlegearbeiten auf dem Trottoir: Völlig unnötig, aber schön!Großes Haus Glückert, SüdansichtEingang Großes Haus GlückertPrächtige Admirale an den Blüten des Efeu der Gartenmauer zum Großen Haus Glückert.Eingang zum Ernst-Ludwig-Haus.Das Welterbefest fand riesigen Zuspruch.