Verlängertes Wochenende zu Pfingsten 2025. Wir sind von Freitag bis Montag im Lorcher Hotel im Schulhaus. Der Plan ist, am Samstag und Sonntag neue Wege zu erkunden. Am Samstag auf der anderen Rhein-Seite, am Sonntag wollen wir einen weiteren Wisper Trail ausprobieren.
Nachdem wir am Samstag bereits eine Etappe des Rhein-Burgen-Wegs bewandert haben, am Rhein zurückgelaufen und in Lorch noch herumspaziert sind und meine Health-App knapp 33.000 Schritte anzeigt, beschließen wir, am Sonntag einen lauen Tag einzulegen.
Wir entscheiden uns für einen kleinen Wisper Trail von knapp 7 km Länge, den Wisper Trail „Kurschatten“ . „Geheimnisvoll und lieblich“ – so lockt die offizielle Seite zu diesem Trail.
Zu Lorch haben wir mittlerweile eine recht innigliche Beziehung. Ist zwar weiter weg als alles andere im Rheingau, gleichwohl zieht es uns immer wieder dort hin. Seien es die Wisper-Trails oder eine Riesling Schleife oder auch die Möglichkeiten einzukehren.
Nicht zuletzt ist es auch der Wein, z.B. aus Lorcher Schieferlagen, der die Gegend für uns so attraktiv macht.
Die Riesling Schleife „Lorcher Schiefer“ ist mit etwas über 7 km nicht wirklich lang, zwei Steigungen ziehen sich allerdings etwas. Das Schöne ist, dass aber regelmäßig die etwas steileren Aufstiege in ganz leichtes Gefälle übergehen, das sich dann umso entspannter laufen lässt.
Lorcher Schiefer – Impressionen
Zugang vom ParkplatzStart auf dem Parkplatz, unter der Bahnstrecke durch und dann links herum, über die Wisper und dann rechts an der Wisper entlang.Nachdem es schon ein bisschen steiler wurde, geht es hier jetzt links ab auf unbefestigterem Wege etwas länger leicht bergauf. Übrigens: Daumen hoch für Lorch: Für einen Weg, der vom Wohngebiet ins Grüne führte, war es erstaunlich sauber. Und oben dann die schöne Aussicht. Um den Fernblick zu genießen, sollte man sich hier aber stellen. Im Sitzen schaut man nur ins Laub.Der Aussichtspunkt „Die schönste Weinsicht“. Diese kann man auch im Sitzen genießen.Ruine NolligWir schlagen einen Bogen, gehen um die Ruine Nollig herum und umlaufen Lorch.Leichte Anstiege und leichtes Bergab wechseln. Bevor man zur Heilig-Kreuz-Kapelle gelangt, geht es etwas steiler bergab (hier nicht im Bild).Bei der Heilig-Kreuz-Kapelle überqueren wir die Straße……und steigen wieder ins Grüne. Der zweite etwas anstrengendere Anstieg. Der Anstieg wird wieder belohnt mit einem tollen Blick auf Lorch und ins Rheintal.Die Stickelbank Eine Bank mit WeitblickGeschmeidiger Abstieg in Richtung Lorch und durch den Welterbe-Weinberg zurück zum Parkplatz.
Riesling Schleife „Lorcher Schiefer“ in Stichworten
Start/Ziel: Lorch, Parkplatz Rheinstraße, Nähe Wisper Grill
Die Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ ist eine von 14 geplanten Riesling Schleifen. Start und Ende der Tour ist der Bahnhof Geisenheim.
Jede einzelne Riesling Schleife hat ein separates Thema, in diesem Falle ist es die heilende Wirkung des Weines. In Vino Sanitas, oder, wie Königin Victoria dereinst sagte: „Good hock keeps off the doc“.
Hierbei leitet sich „hock“ vom Ortsnamen Hochheim ab, wo noch heute die Einzellage Hochheimer Königin Viktoriaberg an den royalen Besuch erinnert. (Anmerkung: Es widerstrebt mir ein wenig, Victoriaberg mit „k“ zu schreiben, aber leider wurde die Lage so benannt, also: Viktoriaberg.)
Was wir bezüglich der heilenden Kräfte des Weines nicht vergessen sollten: Es gab Zeiten, da war es tatsächlich gesünder, Wein statt Wasser zu trinken. Heute ist regelmäßig beides, in Maßen genossen, empfehlenswert.
Zurück zu den Riesling Schleifen. Alle (aktuell lediglich) 13 Riesling Schleifen sind gut zu bewältigen, die Strecken reichen von 4 bis 9 km, die Anzahl der Höhenmeter ist regelmäßig moderat bis mittel.
Warum diese Riesling Schleife?
Wir wollten am ersten April-Wochenende einen lockeren Spaziergang machen. Die Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ ist etwa 6,5 km lang und hat rund 105 Höhenmeter. Anstrengend ist anders. Also an diesem Tag genau unser Ding!
Nicht zuletzt war es so, dass wir in der Geisenheimer Umgebung noch ein paar weiße Flecken auf unserer Wanderkarte hatten. Das wollten wir korrigieren.
Start und Ziel der Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ ist der Geisenheimer Bahnhof. Es geht also zunächst durch den Ort, bevor es dann in die Natur geht.Für die Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ ist es sinnvoll, zumindest leichte Wanderschuhe zu tragen. Wäre schade um die Oxfords. Die Wege sind sehr unterschiedlich.„In Vino Sanitas“ ist sehr gut ausgeschildert, an allen Weggabelungen gab es klar erkennbare Wegweiser.
Exkurs: Magdalenenhof
Als wir in die Nähe von Eibingen kamen, schlug meine Frau vor, einen Abstecher zum Magdalenenhof zu machen. Eine großartige Idee! Den Magdalenenhof werde ich wohl in meine Restaurantempfehlungen aufnehmen. Drinnen ist es sehr gemütlich, draußen gibt es eine riesige Sonnenterrasse mit Blick ins Rheintal und die Speisekarte hat für jeden etwas.
Eduard von Lade-Park
Auf dem Rückweg führt die Tour durch den Park der Hochschule Geisenheim, den Eduard von Lade-Park. Heinrich Eduard von Lade war der Gründer der Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau in Geisenheim, dem Vorläufer der heutigen Hochschule Geisenheim.
Zum Abschluss
Ganz kurz zu dem, was mir an der Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ nicht so sehr gefällt: Sie startet und endet am Bahnhof Geisenheim. Das ist total praktisch. Aber für meinen Geschmack verliert diese Route dadurch etwas.Etwas Versöhnliches zum Ende…Schloss Schönborn, direkt am Bahnhof Geisenheim gelegen: Obwohl ein wenig geschunden, doch immer wieder ein Hingucker.
Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ in Stichworten
Start/Ziel: Bahnhof Geisenheim
Länge: Ca. 6,5 km
Höhenmeter: Ca. 105m
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Feste Schuhe empfohlen
Gute Beschilderung
Tipp: Abstecher und Einkehr im Magdalenenhof in Eibingen (Reservierung empfohlen)
Im beeindruckenden historischen Ambiente des Laiendormitoriums des Kloster Eberbach präsentierten sich am Sonntag, dem 02. März 2025 Traditionsweingüter aus dem Rheingau und Spitzenwinzer aus Kalifornien.
Die großzügigen Flächen des Laiendormitoriums in Kloster Eberbach
Die Mischung aus geschichtsträchtigem Ambiente und hervorragenden Weinen macht diese Weinpräsentation immer wieder besonders. Rund 65 Weingüter aus dem Rheingau und Kalifornien boten eine vielfältige Auswahl – von eleganten Rieslingen aus dem Rheingau bis hin zu kraftvollen Spätburgundern und beeindruckenden kalifornischen Cabernet Sauvignons und Chardonnays.
California
Die kalifornischen Weingüter, darunter renommierte Namen wie Ridge, Robert Mondavi und Silver Oak, beeindruckten mit charakterstarken und fruchtbetonten Weinen. Neben Cabernet Sauvignons aus Napa Valley mit ihrer erwartbaren Intensität und Fülle interessierten mich aber eher die kalifornischen Spätburgunder.
Anregende Gespräche mit den Winzern.
VDP.Rheingau
Die Weingüter des VDP.Rheingau bestachen auf ihre eigene Art. Mit ihren brillanten Rieslingen und Spätburgundern zeigten sie eindrucksvoll, warum diese Region weltweit so geschätzt wird. Weingüter wie Schloss Johannisberg, Robert Weil, Spreitzer oder Künstler bewiesen, dass deutsche Weine in Sachen Eleganz und Komplexität zur Weltspitze gehören.
Was ich spannend fand
Besonders interessant war für mich der direkte Vergleich der Pinot Noirs aus beiden Regionen. Hier kommt es nicht in erster Linie auf Kraft und Opulenz an, sondern auf Finesse und eine gewisse Eleganz. Und nach meinem völlig unrepräsentativen Vergleich kalifornischer und Rheingauer Spätburgunder kann ich sagen: Es ist wirklich eine Menge Schönes dabei, auf beiden Seiten.
Es ist der 01.01.2025, das Wetter ist stabil: Windig, wolkig, ab und zu Sonne. Uns zieht es in den Rheingau. Start und Ziel ist Kloster Eberbach. Der Weg führt über den Steinberg, Hallgarten, Grunder Kapelle, Siedlung am Rebhang und zurück zum Kloster. Etwa 10,5 km, Wanderschuhe dringend empfohlen.
Diesen Blick finde ich immer wieder beeindruckend.Die Luft ist frisch, der Boden erdig-feucht.Es mag noch ein bisschen trist wirken, aber bald wird es wieder schöner.