Sinnsprüche

„Das Leben ist ungerecht, aber nicht immer zum eigenen Nachteil“. Dieses Bonmot, frei übersetzt, stammt von John F. Kennedy.

Es gefällt mir sehr, da es Mut macht. Du bekommst nicht immer, was Du verdienst. Es kann auch mehr sein.

Und wenn man sich mit dem Gedanken anfreundet, mehr bekommen zu können, als einem zustände, findet man vielleicht auch Gefallen daran, anderen ihr unverdientes Glück zu gönnen. Glück… es kann jeden treffen.

Sinnsprüche

Sinnsprüche

Ich hatte mich vor Kurzem darüber ausgelassen, dass ich mit einem Sinnspruch fremdele, der in etwa so lautet: „Es ist ein Zeichen von Wahnsinn, immer das Gleiche zu tun, aber andere Ergebnisse zu erwarten.“

Der Sinnspruch war mir schlicht zu pauschal. Ich bin der Meinung, dass, wenn man lange genug etwas Zielgerichtetes unternimmt, sich zwar nicht sofort etwas ändert, aber irgendwann das Ziel auftaucht. Mit einer guten Sache aufzuhören, weil sich bisher noch nichts verbessert hat, ist eher schade.

Mir ist klar, dass der Sinnspruch anders gemeint ist. Aber er ist mir einfach zu pauschal formuliert.

Nun hat mir eine Leserin diesen Sinnspruch in einer anderen Version zukommen lassen. Vielen Dank dafür. Und ich muss sagen, so gefällt er mir wesentlich besser. Es ist viel eindeutiger:

„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“

Nochmals besten Dank fürs Zusenden. Und jetzt kann ich es ja sagen: Dieser Sinnspruch wird Albert Einstein zugerechnet.

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Habe heute meinen Sportbootführerschein See bestanden. Glückwünsche an Rolf.Koch@Im-Rheingau-zuhause.de. Danach erst mal wieder ausgiebig trainiert und dann 3 Stunden im Rheinhessischen bei Oppenheim gewandert. Schön war´s.

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Blick vom Herrenberg auf Oppenheim, im Hintergrund die Skyline von Frankfurt.
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Ruine der Burg Landskron.
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Blick auf die Katharinenkirche zu Oppenheim.
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Die berühmte Oppenheimer Rose, zu sehen in der Katharinenkirche zu Oppenheim.

Mein Wein des Monats November 2023

Auch in diesem Monat bleibe ich dabei, einen Wein zu besprechen, den ich hier auf meiner Homepage bereits erwähnt habe. Es ist ein Wein, den ich in der Wein Lounge in Freudenberg gerne zum Essen bestelle. Mein Wein des Monats November 2023 ist der 2019-er Schiersteiner Hölle Riesling Spätlese Granitfass vom Weingut Höhn. Diese Spätlese ist trocken ausgebaut. Laut Eigenaussage auf der Homepage des Weingut Höhn stammen aus der Lage „Schiersteiner Hölle“ die wertvollsten Weine des Weingutes. Soviel zum Einstieg.

2019-er Schiersteiner Hölle Riesling Spätlese Granitfass, trocken.

Schiersteiner Hölle ist also die Lage der Reben, an denen der Wein wuchs. Hölle bedeutet soviel wie Halde oder Hang. Das hatten wir bereits im Vormonat geklärt. Aber was hat es mit dem Granitfass auf sich?

Normalerweise werden Weine in Fässern aus Holz oder Stahl ausgebaut. Seit rund 10 Jahren gibt es eine weitere Variante: Der Ausbau im Granitfass. Das Granitfass kann die Temperatur gleichmäßiger halten als Holz oder Stahl, so dass bei der Gärung geringere Temperaturschwankungen auftreten. Über Weine, die im Granitfass ausgebaut wurden, wird gesagt, dass sie komplexer auftreten.

Laut Jürgen Höhn vom Weingut Höhn ist der im Granitfass ausgebaute Wein harmonischer und die Säure, bei gleichen Messwerten, viel weicher.

Kommen wir nun zum Genussprotokoll:

Die Farbe
Klares helles Gelb mit grünen Reflexen.

Der Duft
Schon im Duft findet man eine Melange aus Süße und Säure. Anklang von Zitrusfrüchten, aber auch Banane und Ananas, ein klein wenig Honig. Im Duft wird die Eleganz und Ausgewogenheit des Weines bereits erlebbar.

Der Geschmack
Leichte mineralische Note. Zu Zitrusfrüchten, Banane und Ananas gesellt sich etwas Apfel, eingebunden in eine feine Struktur aus zarter Säure und leichtem Honigschmelz.

Dieser Wein nimmt mich schon mit seinem Duft für sich ein, wobei ich darüber allerdings nicht vergesse, ihn auch zu trinken. Da der Wein bereits auf der diesjährigen Rheingauer Weinwoche knapp wurde, habe ich vorsorglich ein paar Fläschchen mehr eingelagert.

Sinnsprüche

Ich mag Sinnsprüche. Wenn sie das Denken anstupsen, wenn sie Denkanstöße geben.

Ich mag Sinnsprüche überhaupt nicht, die das Denken einkesseln, die ihm Ketten anlegen.

Es gibt einen Sinnspruch, der in etwa lautet: „Es ist ein Zeichen von Wahnsinn, immer das Gleiche zu tun, aber andere Ergebnisse zu erwarten“.

Ich fremdele mit diesem Spruch. In welcher Welt soll dieser Sinnspruch Sinn ergeben? Doch höchstens in einer erkennbar deterministischen Welt, in der das Feedback sofort und immer kommt und die Ursache eindeutig ist.

In der realen Welt passt er nicht. In dieser Welt zeigt sich nicht sofort jede Wirkung. Es gibt Verzögerungen. Manches braucht Wiederholung, damit es wirkt. Manchmal steckt in der Quantität die nötige Qualität. Viele Dinge brauchen etwas Zeit.

Ich mag den Spruch nicht. Obwohl er mich zum Nachdenken angeregt hat.

Wenn mir ab und an mal ein Sinnspruch auffällt, werde ich ihn hier künftig gerne teilen und vielleicht ein paar eigene Gedanken anfügen.

Mein Wein des Monats Oktober 2023

Ich hatte schon seit einiger Zeit mit der Idee geliebäugelt, hier Weine zu besprechen, die mir gefallen. Und vielleicht auch solche zu besprechen, die mir persönlich nicht so zusagen.

Jetzt wäre eigentlich meine Erwartung gewesen, dass ich hier Rheingau-Weine vorstelle. Wie es der Zufall will, war, horribile dictu, meine erste Weinbesprechung genau keine eines Rheingauer Weines, sondern die eines schönen Spätburgunders vom Bodensee.

Es hat sich einfach so ergeben. Das war im September 2023. Aber natürlich haben wir im Rheingau sehr schöne Weine. Sehr gute Weine für jeden sehr guten Geschmack.

Und da ich in meinen Beiträgen oder Hinweisen zu Weinwirtschaften gerne auch darauf anspiele, dass mir ein Wein besonders zusagt, greife ich mal darauf zurück. Beispielsweise wäre da mein Lieblingswein vom Weingut Dienst in Hochheim (Dorotheenhof): Der 2010-er Hocheimer Hölle Riesling 1. Gewächs.

Der Begriff „Hölle“ hat nichts mit dem Reich des Bösen zu tun, sondern bedeutet soviel wie „Halde“ oder „Hang“. Die Lage „Hochheimer Hölle“ ist ein etwa 36 Hektar großer Hang süd- bzw. südöstlich von Hochheim entlang des nördlichen Mainufers. Diese Lage hat damit direkte Südausrichtung und aufgrund der Nähe zum Main ein besonderes Mikroklima. Ich zitiere weiter auszugsweise aus Wikipedia: „…Der Boden…besteht aus Lösslehmen und tertiären Sedimenten, die mit tertiären Mergeln (Tonmergel) durchsetzt sind. Der Tonmergel führt zu einer guten Nährstoffversorgung, die zu hohen Extraktwerten führt. Dadurch schmecken die Weine kräftig, intensiv… Handwerklich gut hergestellte Weine aus dieser Lage haben ein großes Alterungspotential.“

Was ich im 2010-er Hocheimer Hölle Riesling 1. Gewächs sofort wiedererkenne, ist: „hohe Extraktwerte“, „kräftig und intensiv“ sowie „großes Alterungspotenzial“.

Kommen wir nun zu meinem Genussprotokoll:

Die Farbe
Bernstein bzw. honiggelb. Dies lässt bereits Vorfreude über die folgenden intensiven Duft- und Geschmackserlebnisse aufkommen.

Der Duft
Zunächst: Man möchte garnicht mehr aufhören, in diesen Wein hineinzuriechen. Er lockt mit reifen bis sehr reifen Tönen von Mango, Banane, auch Litschi (Lychee), Honig. Der ein oder andere mag sogar etwas Persipan wahrnehmen.

Der Geschmack
Beim Trinken fällt sofort auf, wie ölig und satt der Wein läuft und damit ein sehr schmeichelndes Mundgefühl gibt. Da Duft und Geschmack zu einem großen Teil über die selben Rezeptoren wahrgenommen werden, finden sich die duftigen Fruchtnoten auch im Geschmack wieder: Honig, Mango, Banane.

Das Ganze wird getragen durch eine milde Säure, die eine wunderbare Symbiose mit den intensiven Fruchtnoten eingeht und die Erinnerung an eine weitere Frucht wachruft: Erdbeere.

Wie bereits gesagt, der Wein ist einer meiner Favoriten. Er verlockt dazu, jeden Schluck für längere Zeit im Munde verweilen zu lassen, da er so schön ist.

Wir haben uns bereits den 2018-er Hochheimer Hölle Riesling 1. Gewächs in den Keller gelegt und freuen uns darauf, ihn in etwas mehr als fünf Jahren aufzumachen, sollte er dann noch im Keller liegen.

NATUR PUR

Natur Pur, eine Veranstaltung der Hattenheimer Winzer, findet jährlich am Tag der deutschen Einheit statt. Also schon mal für 2024 vormerken. Erstmalig in diesem Jahr führte der Weg bis zur Domäne Steinberg. Und dort starteten wir.

Natur pur
Unser erster Weg führte uns zum „Schwarzen Häuschen“ im Steinberg.

Anschließend ging es zu Natur Pur.

Natur pur
Und weiter geht´s.

Natur pur
Zum Abschluss wieder zur Domäne Steinberg. Ein sehr attraktiver Betrieb des Landes Hessen.

Eine meiner Lieblingsstrecken

Eine meiner Lieblingsstrecken ist die von Lorchhausen aus, den Talweg hoch, nach etwa 3,5 km links in den Wald und dann runter ins Wisperglück (siehe hier und hier). Insgesamt rund 9 km.

Man kann die Strecke aber auch abkürzen, wenn man am Grillplatz Lorchhausen links abbiegt. Los geht´s!

Lieblingsstrecke
Den ersten Teil der Strecke geht es beständig bergauf. Man bekommt gute Betriebstemperatur.

Lieblingsstrecke
Vorbei an wunderbar eingewachsenen Wochenendgrundstücken.
Lieblingsstrecke
Hier am Grillplatz mal ausnahmsweise abgekürzt und links abgebogen statt noch ein Stück weiter geradeaus zu gehen. Sind dann nur ca. 6 km statt 9 km.
Lieblingsstrecke
Zwischen den Wipfeln sieht man dieses Haus mit unverbaubarem Fernblick.
Lieblingsstrecke
Der Blick auf Burg Stahleck und den Postenturm, insbesondere in diesem Licht… immer wieder faszinierend.
Lieblingsstrecke
Tradition trifft auf Moderne. Im Vordergrund: die Clemens-Kapelle, im Hintergrund: Windräder auf der anderen Rheinseite.

Es geht bergauf!

Es ist schön, nach einer bzw. zwei ungeplanten Operationen wieder zu Hause zu sein, und sich erholen zu können. Es ist schön, wieder alles essen zu dürfen und nicht auf „Schonkost“ zu sein. Aber solche Erholungszeiten können sich ziehen wie Kaugummi.

Mir ist klar, dass es nicht sinnvoll ist zu versuchen, sofort durchzustarten. Der Körper zeigt einem Grenzen auf und die bange Frage ist dann immer, ob man ggf. alles noch schlimmer macht. Aber der Wunsch, endlich aufzudrehen, wird immer dringender.

Spazieren gehen ist eine gute Art, den Körper wieder an Aktivität zu gewöhnen. Es ersetzt natürlich nicht das normale Training. Aber es zeigt dem Gesamtsystem „Körper“, dass alles gebraucht wird. Und so gehe ich halt spazieren. Zum Beispiel in unserem schönen Rheingau. Oder fahre mit dem Rad am Rhein entlang. Glücklicherweise darf ich wieder alles essen.

Es geht bergauf
Glücklicherweise darf ich wieder alles essen.

Mein Wein des Monats September 2023

Mein Wein des Monats September 2023 ist der Aufricht Spätburgunder 2021 Alte Reben der Lage Meersburger Sängerhalde.

Die „Meersburger Sängerhalde“ liegt mit südwestlicher Ausrichtung am Bodenseeufer bei Stetten. Überraschend für mich war, dass diese Lage mit fast zweimal so viel Niederschlag gesegnet ist wie z.B. der Assmannshäuser Höllenberg (930 l/qm vs. 516 l/qm) und rund 130 zusätzliche Sonnenstunden pro Jahr erhält (Angaben aus der Lagenkarte des Deutschen Weininstituts).

Diese Betrachtung lädt natürlich zu dem genannten Vergleich ein, ist aber zwangsläufig unvollständig. Der Höllenberg ist wesentlich steiler als die Sängerhalde, so dass die Sonnenstrahlung intensiver wirkt. Bei Rüdesheim haben wir viel Schieferboden, der bekanntermaßen ein guter Wärmespeicher ist. Die Sängerhalde hingegen hat hauptsächlich den feinkörnigen Geschiebemergel (Angaben aus der Lagenkarte des Deutschen Weininstituts).

Gleichwohl bleibt die Frage: Wie mag ein Spätburgunder aus Alten Reben mit tiefen Wurzeln schmecken, der solche Voraussetzungen mitbekommt.

Der Aufricht Spätburgunder 2021 Alte Reben wurde im Holzfass ausgebaut. Er hat 14% Alkohol. Aus meiner Sicht könnte das genau dann heikel werden, wenn der Alkohol alles andere übertönt. Das passiert hier nicht. Im Folgenden mein Genussprotokoll:

Die Farbe: Typischer Spätburgunder, dunkelrot mit violetten Anteilen, klar und durchscheinend.

Der Duft: Für mich waren die intensiven Noten roten Pfeffers beeindruckend. Fast zu viel, aber nur fast. Umrahmt wurde es von karamelliger Süße und Aromen von Holunder und Brombeere.

Der Geschmack: Was sich im Duft zeigt, findet sich auch im Geschmack wieder, nämlich dunkle Beeren mit pfeffrigem Auftritt und leichter Süße. Zusätzlich spürte ich salzige Noten, die sich gut in den Gesamteindruck einpassten. Keine aufdringlichen Tannine. Auch nach dem Schlucken bleibt der Geschmack noch eine Weile im Mund.

Ein schönes Erlebnis. allerdings hatten wir leider tatsächlich nur eine Flasche dieses leckeren Tropfens erworben. Ein Fehler, den ich nicht wiederholen möchte.