Ehrung von Hjalmar Thelen in Baden-Baden

Verlängertes Wochenende in Baden-Baden vom 22.05. bis 25.05.2025. Anlass war die Verleihung der EURO-KUNSTPLAKETTE in Gold des Europäischen Kulturkreises und der Galerie „Kleiner Prinz“ in Baden-Baden posthum an den 2017 verstorbenen Berliner Künstler Hjalmar Thelen.

Wir sind das dritte Mal für einige Tage in Baden-Baden. Aber sicher nicht das letzte Mal.

Baden-Baden bei Nacht

And now for something completely different

Verleihung der EURO-KUNSTPLAKETTE in Gold

Hier ein paar Fotos der posthumen Ehrung des Künstlers Hjalmar Thelen in der Galerie „Kleiner Prinz“ in Baden-Baden. Die Ehrung wurde durch den Inhaber der Galerie „Kleiner Prinz“, Hans-Detlef Klimas, vorgenommen und von Dr. Kirsten Thelen, der Schwester des 2017 verstorbenen Künstlers entgegengenommen.

Baden-Baden bei Tage

Impressionen von Spaziergängen in Baden-Baden an einem verlängerten Wochenende.

Radtour in Schottland

Radtour in Schottland

Wir haben gerade eine Woche Radtour in Schottland hinter uns. Wer Radfahren mag und sich dabei auch gerne mal ein wenig anstrengt, dem kann ich eine Radtour in Schottland wärmstens empfehlen. Es ist zwar nicht so anspruchsvoll wie eine Radtour im Salzburger Land, aber auch in Schottland geht es gerne mal steil bergauf, wir hatten bis zu 14% Steigung.

Nun muss ich allerdings gestehen, dass wir uns für solche Touren gerne E-Bikes ausleihen. Ist einfach wesentlich gefälliger, wenn man die täglichen 60 km bergauf und bergab elektrisch unterstützen kann. Und in Schottland würde ich auch empfehlen, nicht mit dem eigenen Rad zu fahren. Dazu später mehr.

Wir haben auf einen Reiseveranstalter zurückgegriffen, bei dem wir auch schon unsere Tour durchs Salzburger Land gebucht haben, die Eurofun Touristik GmbH. Wir waren in beiden Fällen zufrieden. Man bucht standardisierte Touren incl. Hotel und Gepäcktransfer und kann sich so auf das Radfahren konzentrieren. Die Koffer wurden am Morgen abgeholt und standen bei Ankunft schon im Hotel. Unkompliziert.

Wie war´s nun? Gut war´s!

Schottland Anfang Mai. Könnte kühl sein. War es anfangs auch, aber immer auch sonnig, teilweise bis 24°C. Laut Aussagen glaubwürdiger Schotten, hatten sie sechs Wochen am Stück täglich Sonnenschein und keinen Regen. Das sei sehr ungewöhnlich für Schottland.

Schotten sind nett

Die Menschen in Schottland sind in der Regel supernett. Aber ich habe die gesamte Woche gebraucht, um sie halbwegs zu verstehen. Das Schottische ist mit dem Englischen verwandt, aber nicht identisch. Schottisch ist nicht bloß ein Dialekt des Englischen. Aber wenn Schotten Englisch sprechen, haben sie teilweise einen starken Akzent. Für Manches haben sie eigene Begriffe, z.B. heißen Seen „Loch“, z.B. „Loch Katrine“ oder „Loch Tummel“ oder „Loch Ness“ und nicht „Lake Katrine“, „Lake Tummel“ oder „Lake Ness“.

Und merke wohl: Die Mehrzahl von Loch ist Lochs.

Auch die Ortsnamen hören sich teilweise lustig an. Aber im Prinzip kann man sich mit englischen Sprachkenntnissen hinreichend artikulieren. Man versteht halt die Schotten nicht auf Anhieb so gut.

Aber nett sind sie. Ich will hier nicht die gesamte Radtour in Schottland auflisten. Wohl aber möchte ich hier drei Situationen schildern, die zeigen, wie nett diese Schotten sind.

Nette Schotten-1:

Im Zug von Glasgow nach Stirling stellten wir die Koffer im Eingangsbereich des Wagens ab, da die Gepäckfächer über den Sitzen für die Koffer zu klein waren. Die kontrollierende Schaffnerin wies uns darauf hin, dass das so nicht ginge. Zu unserer Überraschung und Freude nahm sie unsere beiden Koffer und schob sie zum Gepäckplatz am anderen Ende des Wagens und verstaute sie dort. Das nenne ich mal einen netten Inklusiv-Service. Habe ich so in Deutschland bisher nicht erlebt. Wie gesagt, die Schotten sind durchgängig sehr nett und zugänglich.

Nette Schotten-2:

In Callander wohnten wir im Knowe Guest House, ein privat geführtes B&B-Hotel. Das Gastgeber-Ehepaar war sehr zuvorkommend, im wahrsten Sinne des Wortes. Es gab mehr Service als erwartet. Unsere Räder wurden über Nacht geladen, Reservierungen in örtlichen Restaurants wurden von Ihnen vorgenommen. Immer freundlich, immer bemüht, es dem Gast, also uns, Recht zu machen. Dieses Guesthouse ist aus meiner Sicht eine klare Empfehlung.

Ein kurzer Hinweis zu Hotels und Guesthouses in Schottland: Fast alle hatten Teppichboden. Im Eingangsbereich, in den Fluren, in den Zimmern. Überall Teppiche. Für Allergiker könnte das problematisch sein. Und es fühlt sich jeweils an, als lägen darunter zwei weitere Lagen Teppiche. Habe nur eine Ausnahme kennengelernt. Dort lag der Teppich nur im Eingangsbereich und in den Fluren. Und scheinbar auch nur eine Lage Teppich.

Nette Schotten-3:

Ein Abschnitt unserer Radtour in Schottland führte uns von Callander nach Dunblane, einem hübschen kleinen ehemaligen Badeort. Wir waren in Dunblane auf der Suche nach einem kleinen Pub. Offenbar wirkten wir so hilflos und ausländisch, dass wir von einem Passanten gefragt wurden, ob wir „Lost“ seien, was ich bejahte und dann konkretisierte, dass wir ein Pub suchten. Er nannte uns direkt zwei Pubs, wobei er uns aber empfahl, nicht in das teure zu gehen, sondern das über die Brücke rüber und dann rechts. Wir taten, wie uns geheißen. Und es war gut so. Übrigens kam er später ebenfalls in dieses Pub und freute sich uns wiederzusehen.

Radwege in Schottland

Radfahren in Schottland ist im Prinzip kein Problem. Es gibt ausgeschilderte Radwege. Aber nicht überall. Als Radfahrer muss man auch die dortigen Straßen nutzen.

Diese Straßen zwischen den Ortschaften sind oft sehr eng, so dass man als Radfahrer von Autos nicht ohne Weiteres überholt werden kann. Meine Erfahrung ist aber, dass die Autofahrer eher vorsichtig agieren.

In der Regel sind die Autofahrer nach meiner Erfahrung sogar übervorsichtig, so dass sie eine ganze Zeit hinter einem herfahren, ehe sie dann überholen. Man muss also als Radfahrer keine übergroße Angst haben, wenn man auf diesen engen Straßen Rad fährt.

Die Radwege sind sehr unterschiedlich, manchmal sind sie eben und glatt, oft nicht. Auch die kleinen Straßen zwischen den Ortschaften haben gerne mal Schlaglöcher bzw. geflickte Schlaglöcher. Zumeist auf der linken Seite der Straße. In dem Bereich, den man als Radfahrer nutzt.

Das ist der Grund, warum ich eingangs sagte, dass ich für Radtouren in Schottland empfehlen würde, Räder zu leihen. Man schafft es einfach nicht, jedem Schlagloch auszuweichen.

Aber mal all diese Kleinlichkeiten bei Seite: Radfahren in Schottland ist ein besonderes Naturerlebnis, mit Vielem zu Sehen, vielen Seen, Flüssen, grünen Landschaften und Bergen. Wie bereits gesagt: Von mir eine klare Empfehlung.

Vereinbarungen einhalten – Sinnsprüche-11

Vor vielen Jahren habe ich diesen Sinnspruch von Ron Smothermon gelesen. Und es hat direkt gesessen: Touché, Treffer!

„Ihr Leben funktioniert genau in dem Maße, in dem Sie Ihre Vereinbarungen einhalten.“

Klang unmittelbar plausibel. Aber stimmt das?

Ich denke, grundsätzlich ja, aber!

Was heißt das denn nun genau: Vereinbarungen einhalten?

Das heißt, ich rede mit anderen Menschen, mache Zusagen und halte sie ein. Und die anderen wissen, dass es genau so sein wird.

Man kann kaum überschätzen, wie attraktiv dies auf andere wirkt! Kein Zweifel daran, dass es so läuft, wie vereinbart. Weil man es zugesagt hat.

Anderes Beispiel: „Morgen geh ich ins Training!“

Mein Tipp wäre, dass man sich an diese Vereinbarung mit sich selber hält. Wenn man es nicht tut, stellt sich unmittelbar die Frage, ob man sich auf sich selbst verlassen kann.

Jetzt könnte man einwenden, dass es sehr wohl sehr gute Gründe geben kann, eine getroffene Vereinbarung auch ausnahmsweise mal nicht einzuhalten.

Stimmt! Grundsätzlich richtig! Gute Gründe sind gute Gründe. Es spricht nichts dagegen, jeden Tag etwas schlauer zu werden.

Kann man ja dann mit der anderen Person oder sich selbst klären. Ohne Ausreden und vorgeschobene Argumente. Der andere merkt es sowieso.

Zumindest man selbst merkt es. Hoffentlich!

Aber Vorsicht: Vereinbarungen einhalten ist keine Garantie für ein gutes Leben. Das, was man macht, wird vermutlich gut funktionieren. Bleibt halt noch die Frage, ob man das Richtige tut.

Wie so oft, ist es dann doch etwas komplexer. Aber es ist nicht kompliziert.

Ich wünsche Ihnen ein gutes Leben

Ihr

Rolf Koch

125. wineBANKers Table mit VDP.Weingut Josef Milz

Die Mosel gilt als älteste Weinbauregion Deutschlands. Bekannt ist sie insbesondere für ihre eher feinfruchtig ausgebauten Rieslinge. Etwas mehr als 60% der Rebfläche, nämlich 5.330 Hektar, sind mit Riesling-Reben bestockt.

Zu Gast beim 125. wineBANKers Table war das VDP.Weingut Josef Milz aus Trittenheim an der Mosel. Das VDP.Weingut Josef Milz kann auf eine über 500-jährige Geschichte zurückblicken.

Das Anbaugebiet Mosel beeindruckt durch seine Steillagen, die deutlich über 30 Grad Hanglage hinausgehen können. Und so befinden sich die Weinberge des Weingutes Milz überwiegend in solchen Steillagen. Das Weingut Milz baut zu über 90% Riesling an. Über 80% der Weine werden trocken ausgebaut, wie uns Sebastian Schmidtke, der Geschäftsführer des Weingutes, erzählte.

Gleichwohl waren drei der beim 125. wineBANKERs Table präsentierten fünf Weine aus dem feinherben bis fruchtigen Bereich, als da wären:

  • der 2024-er Trittenheimer Riesling Kabinett feinherb, VDP.ORTSWEIN,
  • der 2013-er Trittenheimer Riesling Kabinett, VDP.ORTSWEIN mit angabegemäß etwa 42 Gramm Restzucker/Liter und
  • der 2002 Leiterchen Riesling Auslese, VDP.GROSSE LAGE mit etwas über 90 Gramm RZ/l.

Andernfalls wären wohl die Erwartungen des überwiegend Rheingauer Publikums enttäuscht worden, wenn von der Mosel nicht auch fruchtigere Weine dargeboten würden.

Mit den beiden letztgenanten Weinen wurde die Positionierung des Weingutes als „Spezialist für gereifte Weine“ herausgestellt.

Die trockenen Vertreter der Weinpräsentation waren

  • der 2024-er 180° Riesling trocken, VDP.GUTSWEIN, der hauptsächlich aus der Lage Trittenheimer Apotheke stammt (Bei Trittenheim vollführt die Mosel eine 180°-Wende), sowie
  • das 2021 Felsenkopf Riesling GG trocken aus einer der kleinsten Großen Lagen in Deutschland.

Für mich ist immer spannend zu sehen, wie andere renommierte Riesling-Anbaugebiete ihren Riesling ausbauen, also interpretieren. Insbesondere dann, wenn sie deutlich unterschiedliche Wein-Charaktere anbieten.

Fazit: Der 125. wineBANKERs Table war wieder ein vergnüglicher Abend mit interessanten Einblicken in die Welt des VDP.

Mein Wein des Monats April 2025

Rheingauer Schlemmerwochen 2025

Meinen Wein des Monats April 2025 habe ich im Rahmen der Rheingauer Schlemmerwochen kennengelernt. Die Rheingauer Schlemmerwochen finden regelmäßig Ende April von Freitag bis übernächsten Sonntag statt, in diesem Jahr vom 25. April bis zum 4. Mai 2025.

Während dieser zehn Tage öffnen über 100 Winzer, Straußwirtschaften und Restaurants im gesamten Rheingau ihre Türen. Besucher können den neuen Weinjahrgang verkosten, regionale Spezialitäten genießen und an vielfältigen Veranstaltungen teilnehmen – von Weinwanderungen über Live-Musik bis hin zu kulinarischen Events (Programm).

Was nun geschah

Im Rahmen der Rheingauer Schlemmerwochen lud das Weingut Künstler zu einer Frühjahrsverkostung. Auf der Suche nach qualitativ hochwertigen Weinen zum Weingut Künstler zu gehen, ist immer eine gute Idee. Und diese Idee wird noch interessanter, weil Gunter Künstler regelmäßig auch anderen Winzern im Rahmen der Frühjahrsverkostung eine Gelegenheit zur Präsentation ihrer Weine gibt.

Und nachdem ich in meinen früheren Blog-Beiträgen so viel von PIWI-Weinen erzählt habe (hier, hier und hier), fand ich es nun extrem spannend, im Rahmen der Frühjahrsverkostung auf ein Weingut zu stoßen, das einen Wein aus sehr alten Weinlagen mit teilweise wurzelechten Reben im Angebot hatte. Also in gewisser Weise auf der anderen Seite des Widerstand-Spektrums. Würde mein Wein des Monats April 2025 gegebenenfalls einer aus Trauben von wurzelechten Reben sein?

Kleiner Exkurs zu Reblaus und wurzelechten Reben

Fast 100% des heutigen Rebbestandes in Deutschland fußt auf reblausresistenten Unterlagen, d.h. die Wurzel des Stocks stammt in der Regel von einer reblausresistenten amerikanischen Wildart. In diesem Fall ist die Rebe also nicht wurzelecht.

Kurz zur Erläuterung: Die Reblaus wurde im 19. Jahrhundert in Europa eingeschleppt und hatte verheerende Folgen für die Weinwirtschaft. Insbesondere schädigt diese das Wurzelwerk der Reben, das sie quasi aussaugt. Lange war keine Gegenmaßnahme wirklich erfolgreich im Kampf gegen die Reblaus. Letztlich half man sich damit, dass man europäische Edelreben auf Wurzeln amerikanischer Wildreben pfropfte. Diese hatten im Laufe der Evolution gelernt, mit der Reblaus klarzukommen.

Ganz selten gibt es noch ungepfropfte, wurzelechte Reben.

Die Frage, die sich sofort stellt: Wie können diese wurzelechten Reben überleben, wenn doch die Reblaus solch ein Riesenproblem ist?

Die Reblaus hat gewisse Vorlieben, was ihr Habitat betrifft. Die Reblaus nistet sich insbesondere im Wurzelwerk ein. Nun gibt es aber Böden, die der Reblaus so garnicht behagen. Sandigen Untergrund mag sie nicht. Schiefer auch nicht. Lehmböden mag sie.

Insofern kann es gelingen, auf besonders sandigen Böden oder auf Schiefer wurzelechte Reben zu ziehen, die hinreichend gesund sind, um genügend Ertrag zu liefern. Und oft sind dies Reben aus ganz alten Weinbergen, die sich ersichtlich gegen die Reblaus durchgesetzt haben.

Schmeckt der Wein aus wurzelechten Reben besser?

Es gibt immer wieder Diskussionen darüber, ob wurzelechte Reben einen besseren Wein ergeben als die gepfropften Reben. Kann das sein oder ist das Wunschdenken?

Als interessierter Laie habe ich dazu eine klare Meinung: Kann sein, ja!

Denn:

  1. Zum Einen handelt es sich bei wurzelechten Reben oft um sehr alte Reben. Diese ergeben ja per se bereits einen geringen aber tendenziell gehaltvolleren Ertrag im Vergleich zu jüngeren Reben.

    Das ist natürlich ein falsches Argument, denn auch sehr alte gepfropfte Reben ergeben tendenziell gehaltvollere Weine.
  2. Nun gut, wie sähe es aus, wenn die Reben gleich alt wären? Dann wären die wurzelechten Reben meines Erachtens im Vorteil. Denn sie haben nicht diese „Narbe“, die Pfropfstelle, und werden insofern besser mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Dies wird insbesondere dann wichtig, wenn wetterbedingt die Wasserversorgung sowieso knapper wird.

    Dieses Argument klingt deutlich besser, ist aber auch nicht ganz vollständig. Denn ob diese wurzelechten Reben gesund sind, hängt wiederum stark davon ab, in welchem Umfeld (Boden, Mikroklima etc.) sie wachsen.

Mein persönliches Fazit:

Bei idealen Böden (z.B. Sand) sowie sonstigen Bedingungen (z.B. Wetter), die die Pflanze nicht zu sehr unter Stress setzen, sind wurzelechte Reben vermutlich im Vorteil gegenüber gepfropften Reben.

Bei weniger idealen Bedingungen könnte das aber ins Gegenteil kippen

Mit diesen Vorüberlegungen besuchte ich also nun die Frühjahrsverkostung. Wie ging es aus? Würde ich mich jetzt tatsächlich für diesen Wein aus (teilweise) wurzelechten Reben entscheiden?

Mein Wein des Monats April 2025

Mein Wein des Monats April 2025 ist der 2022-er Riesling Alte Reben vom Weingut Markus Molitor. Die Trauben für meinen Wein des Monats April 2025 stammen aus 60 bis 80 Jahre alten Weinbergen, mit vereinzelten wurzelechten Reben. Der Wein wurde spontan vergoren, also ohne Verwendung von sogenannten Reinzuchthefen.

Ein Wein, der mich erst auf den zweiten Blick überzeugte. Aber dann vollständig.

Das muss ich etwas erklären.

Spontan vergorener Wein kann einige Überraschungen enthalten. Denn der Wein gärt mit allem, was der Weinberg so hergibt, vor sich hin. Das kann ganz besondere Noten ergeben. Und der Terroir-Gedanke geht ja auch genau in diese Richtung. Im Einzelfalle ist es aber so, dass manche der natürlicherweise vorhandenen Hefen einen etwas seltsamen Geruch verursachen, der aber idealerweise dann mit der Zeit verfliegt.

Mittlerweile bin ich so hart gesotten, dass ich mich dann nicht mehr angewidert abwende, sondern mit Kennermiene sage: „Ah, ist wohl spontan vergoren“, den Wein etwas schwenke, bis der Geruch verflogen ist und dann all die feinen anderen Sachen zum Vorschein kommen, die ich so mag.

Es soll Weinkenner geben, die den schwefeligen Geruch mancher spontan vergorener Weine schätzen. Vielleicht schätzen aber auch sie nur die Vorfreude auf das, was danach kommt.

Das Genussprotokoll

Nun zum Genussprotokoll des Wein des Monats April 2025, dem 2022-er Riesling Alte Reben vom Weingut Markus Molitor.

Die Farbe:
Der Wein ist von gelb-grüner klarer Farbe mit goldenen Reflexen.

Der Duft:
Im Duft findet man kräutrige Noten, etwas Fudge, feinen Pfirsich und Zitrusfrüchte.

Der Geschmack:
Der Wein hat eine angenehme Mineralität und eine gute Säurestruktur. Darin eingebettet gesellen sich zu Pfirsich und Zitrusfrüchten grüner Apfel und Kiwi. Und für den einen oder anderen findet sich zum Abschluss ein Hauch frischer Minze.

Fazit:
Der 2022-er Riesling Alte Reben vom Weingut Markus Molitor, ist ein Wein mit Tiefgang und Frische. Ein Wein, der mich wirklich für sich eingenommen hat. Kein Wein für jeden Abend, aber für schöne Abende.

Lorcher Schiefer – Riesling Schleife Nr. 9

Lorch

Zu Lorch haben wir mittlerweile eine recht innigliche Beziehung. Ist zwar weiter weg als alles andere im Rheingau, gleichwohl zieht es uns immer wieder dort hin. Seien es die Wisper-Trails oder eine Riesling Schleife oder auch die Möglichkeiten einzukehren.

Nicht zuletzt ist es auch der Wein, z.B. aus Lorcher Schieferlagen, der die Gegend für uns so attraktiv macht.

Die Riesling Schleife „Lorcher Schiefer“ ist mit etwas über 7 km nicht wirklich lang, zwei Steigungen ziehen sich allerdings etwas. Das Schöne ist, dass aber regelmäßig die etwas steileren Aufstiege in ganz leichtes Gefälle übergehen, das sich dann umso entspannter laufen lässt.

Lorcher Schiefer – Impressionen

Riesling Schleife „Lorcher Schiefer“ in Stichworten

Start/Ziel: Lorch, Parkplatz Rheinstraße, Nähe Wisper Grill

  • Länge: Ca. 7,1 km
  • Höhenmeter: Ca. 260m
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Feste Schuhe empfohlen
  • Gute Beschilderung
  • Einkehren in der Nähe
  • Link zu GPX-Download und Outdooractive

In Vino Sanitas-Riesling Schleife Nr. 10

Vorgeplänkel

Die Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ ist eine von 14 geplanten Riesling Schleifen. Start und Ende der Tour ist der Bahnhof Geisenheim.

Jede einzelne Riesling Schleife hat ein separates Thema, in diesem Falle ist es die heilende Wirkung des Weines. In Vino Sanitas, oder, wie Königin Victoria dereinst sagte: „Good hock keeps off the doc“.

Hierbei leitet sich „hock“ vom Ortsnamen Hochheim ab, wo noch heute die Einzellage Hochheimer Königin Viktoriaberg an den royalen Besuch erinnert. (Anmerkung: Es widerstrebt mir ein wenig, Victoriaberg mit „k“ zu schreiben, aber leider wurde die Lage so benannt, also: Viktoriaberg.)

Was wir bezüglich der heilenden Kräfte des Weines nicht vergessen sollten: Es gab Zeiten, da war es tatsächlich gesünder, Wein statt Wasser zu trinken. Heute ist regelmäßig beides, in Maßen genossen, empfehlenswert.

Zurück zu den Riesling Schleifen. Alle (aktuell lediglich) 13 Riesling Schleifen sind gut zu bewältigen, die Strecken reichen von 4 bis 9 km, die Anzahl der Höhenmeter ist regelmäßig moderat bis mittel.

Warum diese Riesling Schleife?

Wir wollten am ersten April-Wochenende einen lockeren Spaziergang machen. Die Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ ist etwa 6,5 km lang und hat rund 105 Höhenmeter. Anstrengend ist anders. Also an diesem Tag genau unser Ding!

Nicht zuletzt war es so, dass wir in der Geisenheimer Umgebung noch ein paar weiße Flecken auf unserer Wanderkarte hatten. Das wollten wir korrigieren.

Exkurs: Magdalenenhof

Eduard von Lade-Park

Zum Abschluss

Riesling Schleife „In Vino Sanitas“ in Stichworten

  • Start/Ziel: Bahnhof Geisenheim
  • Länge: Ca. 6,5 km
  • Höhenmeter: Ca. 105m
  • Schwierigkeitsgrad: Leicht
  • Feste Schuhe empfohlen
  • Gute Beschilderung
  • Tipp: Abstecher und Einkehr im Magdalenenhof in Eibingen (Reservierung empfohlen)
  • Link zu GPX-Download und Outdooractive

Baden-Baden: Auf der Suche nach dem besten Kaiserschmarrn – Episode 6

Prolog

Vorletztes Wochenende besuchten wir wieder mal Baden-Baden. Anlass war eine der vielen Leidenschaften meiner Frau: Das künstlerische Werk ihres leider viel zu früh verstorbenen Bruders Hjalmar einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und immer, wenn wir in südlicher Richtung unterwegs sind (aber auch, wenn wir in nördlicher Richtung unterwegs sind), fahren meine Antennen aus: Auf der Suche nach dem besten Kaiserschmarrn.

Baden-Baden

Baden-Baden ist eine Stadt von besonderem Reiz. Insbesondere, wenn man vor Kurzem in Salzburg war, erkennt man gewisse Ähnlichkeiten.

Die schmalen Gässchen, die steilen Treppen in der Altstadt, die historischen Häuserfassaden; überall begegnen einem Geschichte und die Ahnung von einem Leben, das beschwerlich gewesen sein muss. Heute sind diese Boten aus der Vergangenheit genau das, was Touristen anzieht. Zusammen mit einem Freizeit- und Gastronomieangebot, das kaum Wünsche offen lässt. Auf unserer ToDo-Liste stand insbesondere noch die Weinstube im Baldrait; da hatten wir bislang Pech mit den Öffnungszeiten gehabt.

Auf der Suche nach dem besten Kaiserschmarrn

Aber auch ins Löwenbräu wollten wir unbedingt noch einmal. Hier hatten wir bereits letztes Jahr einen Kaiserschmarrn gegessen. Die Erinnerung daran war nicht schlecht, aber auch nicht überwältigend gewesen. Wir fanden, dass wir dem eine zweite Chance geben sollten.

Vorab: Das Löwenbräu in Baden-Baden hat auf Tripadvisor keine besonders gute Bewertung. Bemängelt werden die hohen Preise (stimmt!), der unfreundliche Service (haben wir so nicht erlebt) und teilweise auch das Essen. Hier nun unsere Bewertung des Kaiserschmarrn:

Erstes Fazit: Es war okay. Auch weiterhin werden wir keine schlechten Erinnerungen an diesen Kaiserschmarrn haben. Es war erkennbar, dass die Küche recht effizient und nach klarem Schema arbeitete. Die süßen Sößchen zum Schmarrn wurden separat in kleinen Gläschen serviert, der Kaiserschmarrn war nicht irgendwie gerupft, sondern in gleichgroße Quader geschnitten. Alles soweit okay. Und erkennbar standardisiert.

Es gab drei „süße Sößchen“: Apfelmus, Rote Grütze, Vanillesoße. Das ergibt Sinn, denn als Touristenlokal erwischst Du hier mehrere Geschmäcker. Der in gleichförmige Quader geteilte Kaiserschmarrn hatte eine ungleichförmig kandierte Kruste sowie Rosinen und Mandelblättchen und war mit Puderzucker überstreut.

Baden-Baden
Kaiserschmarrn

Zweites Fazit: Keine Gourmet-Küche, aber ein Gourmand hat sicher seine Freude daran.

Ausstellung „Hjalmar Thelen“

Die „Galerie Kleiner Prinz“ in Baden-Baden lud zu einer Ausstellung zeitgenössischer europäischer Künstler. Vernissage war am Freitag, 28.03.2025.

Baden-Baden
Kleiner Prinz

Aus urheberrechtlichen Gründen zeige ich hier lediglich Bilder von Hjalmar Thelen.

Epilog

Und wie war´s eigentlich in der Weinstube im Baldrait?

Sehr hübsch. Der Eingang zur Weinstube ist von Grün umrankt. Es sieht allerliebst aus. Die Gasträumlichkeiten sind auf zwei Ebenen verteilt, auf der linken Seite des Ganges die Hauptebene inclusive des Barbereiches, auf der rechten Seite des Ganges geht es über Treppen eine halbe Ebene tiefer in einen weiteren Gastraum.

Die Bedienung ist sehr nett und ging auf die Wünsche des Publikums (in diesem Falle also unsere Wünsche) ein. Beispielsweise gab es eine 6er-Weinprobe im Angebot. Eigentlich mit Weinen nach Wahl des Hauses. Als wir sagten, dass wir eigene Vorstellungen davon hätten, was wir probieren wollten, hat die Dame sofort mitgespielt. Sie hat mir Stift und Block gegeben, damit ich mir die Weine notieren konnte, die auf die jeweilige Position (1 bis 6) des Probierbrettchens gesetzt wurden. Das fand ich sehr kooperativ und unkompliziert. Und so sollte es auch sein. Übrigens war nicht nur unsere Bedienung sehr nett, auch die beiden anderen, die an diesem Abend tätig waren, wirkten sehr sympathisch im Auftreten gegenüber den Gästen.

Ein weiterer Besuch, um dort auch das Essen zu probieren, klappte leider nicht, da die Lokalität sehr gut besucht ist und wir keinen freien Tisch fanden. Also in jedem Falle rechtzeitig reservieren! Vielleicht klappt´s beim nächsten Besuch in Baden-Baden.

Was bleibt?

Baden-Baden gefällt uns immer besser, je besser wir uns dort auskennen. Es gibt ja Orte, die gefallen einem immer weniger, je besser man sie kennen lernt. Baden-Baden ist so nicht.

Ende Mai 2025 sind wir wieder da.

Wein des Monats März 2025

Mein Wein des Monats März 2025 ist ein PIWI-Wein. PIWI-Weine sind Weine, die auf besondere Pilzwiderstandsfähigkeit gezüchtet wurden, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.

Meine erste intensivere Begegnung mit PIWI-Weinen hatte ich vor etwa einem Jahr bei einem wineBANKers Table im Weingut Balthasar Ress. Besonders gefallen hatte mir der dort präsentierte Sauvignac, eine Kreuzung aus Riesling, Sauvignon blanc und einer weiteren, nicht näher spezifizierten pilzwiderstandsfähigen Rebsorte. Ein Weißwein mit schönen Aromen von Apfel und Aprikose. Diese erste Begegnung hatte mich auf die PIWI-Weine neugierig gemacht.

Vorletzten Sonntag nun war ich auf einer Radtour ins Rheinhessische. Genauer gesagt schlug ich letztlich in Nierstein auf. Vor mehreren Jahren hatten wir dort einen Winzer kennengelernt, der nach ökologischen Grundsätzen arbeitete und der außerdem PIWI-Weine im Sortiment führt.

Obwohl es Sonntag war und die Vinothek eigentlich geschlossen hatte, durfte ich eine kleine Probe seines Sortimentes verkosten und bin dann mit zwei Weinen wieder Richtung Heimat gestrebt.

Mein Wein des Monats März 2025 ist der 2022-er Cabernet Blanc vom Weingut Wedekind in Nierstein. Der Cabernet Blanc ist eine Kreuzung aus Cabernet Sauvignon und Regent, also zwei roten Sorten. Gleichwohl ist der Cabernet Blanc eine weiße Sorte. Wer sich mit den Mendelschen Regeln auskennt, kann sich jetzt überlegen, wie das zustande kommen konnte.

Nun zum Genussprotokoll:

Die Farbe:
Der Wein hat eine klare strohgelbe Farbe mit deutlichen grünen Facetten.

Der Duft:
Im Glas zeigt sich der Duft von Stachelbeeren, gelber Paprika sowie kräutrige Noten. Ein feiner Schleier von Litschi rundet das Bouquet ab.

Der Geschmack:
Der Wein hat eine frische Säure, die aber nie dominant ist. Im Geschmack finden wir Zitrusfrüchte, darunter reife Orange sowie Erdbeere, die zusammen mit den kräutrigen Noten und der fröhlichen Säure ein ausgewogenes Gesamtkonstrukt ergeben. Wenn der Wein geschluckt und die aufregenden Sachen verklungen sind, verbleibt im Munde eine unaufdringliche Süße von Mirabellen.

Fazit: Wer Sauvignon Blanc oder Riesling mag, wird vermutlich auch am Cabernet Blanc Gefallen finden. Und um auf meinen Wein des Monats März 2025 zurückzukommen: Der 2022-er Cabernet Blanc vom Weingut Wedekind in Nierstein ist ein besonders gelungenes Beispiel für einen Cabernet Blanc.

PIWI-Weine

PIWI-Weine haben nichts mit Mathematik zu tun, auch nichts mit neuseeländischen Laufvögeln. PIWI-Weine sind eine zukunftsweisende Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels und leisten einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz.

Was sind PIWI-Weine?

Ob man es mag oder nicht, ohne einen Mindesteinsatz von Pflanzenschutzmaßnahmen ist Weinbau auf hohem Qualitätsniveau nicht möglich. Die Gefahr von Mehltau (echter bzw. unechter Mehltau), Schwarzfäule etc. lauert immer. Selbst im biologischen Anbau, wo chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel tabu sind, kommen Schwefel- und Kupferpräparate zum Einsatz – mit Folgen für Boden und Umwelt.

PIWI-Weine sind Weine, die gegen eine oder mehrere Pilzkrankheiten resistent sind. Dabei ist „resistent“ nicht absolut zu verstehen – doch moderne Züchtungen bieten immer bessere Ergebnisse. Dank gezielter Selektion und genetischer Forschung konnten neue Sorten so entwickelt werden, dass sie den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um bis zu 90 % reduzieren.

Wie werden diese neuen Sorten entwickelt

Das ist die Sache mit den Bienchen und den Blümchen:

Pollen einer resistenten Rebe werden auf die Blüte einer anderen Rebsorte gegeben. Die daraus entstehenden Samen haben genetisches Material beider Reben. Aus diesen Samen werden dann Reben gezogen, die mehrere Tests durchlaufen, z.B. zur Resistenz, aber auch zum Wuchsverhalten sowie zu Geschmack und Aroma der Trauben. Es folgen größere Feldversuche, und wenn diese erfolgreich verlaufen, werden die neuen Sorten zur Zulassung angemeldet. Die Zulassung erfolgt in Deutschland durch das Bundessortenamt.

Was haben PIWI-Weine mit Klima- oder Umweltschutz zu tun?

Mit Klimaschutz zunächst nichts. Wohl aber als Antwort auf die Klimaveränderungen.

Klima

Die Veränderung des Klimas schafft tendenziell bessere Bedingungen für Pilzbefall. Seien dies jetzt die etwas wärmeren Temperaturen oder die zunehmende Luftfeuchtigkeit. Beides erhöht das Risiko des Pilzbefalles.

Auf die eine oder andere Art muss hier der Winzer also gegenhalten. Die eine Art wäre, dass mehr Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, die andere Art wäre, dass man Rebsorten verwendet, die weniger anfällig sind.

Umweltschutz

Neben dem konventionellen Weinbau gibt es auch verschiedene Ausrichtungen biologischen Weinbaus. Hier wird auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet.

Stattdessen wird beispielsweise mit Kupfer- und Schwefelpräparaten gearbeitet. Zusätzlich werden Pflanzenstärkungsmittel ausgebracht, um die Reben widerstandsfähiger zu machen. Eine gute Laubarbeit zur besseren Durchlüftung ergänzt die Maßnahmen.

Aber auch diese Maßnahmen führen zu einer höheren Bodenbelastung (z.B. mit Kupfer). Außerdem ist dies arbeitsintensiver und führt aufgrund häufigerer Durchfahrten mit schweren Maschinen zu einer höheren Bodenverdichtung sowie zu höherer CO2-Belastung.

Insgesamt ergibt es also Sinn, wenn statt zusätzlicher Maßnahmen zur Bekämpfung des Pilzbefalles die Reben bereits aus sich heraus resistenter sind.

Schmecken PIWI-Weine?

Es gab frühere Züchtungen, die geschmacklich nicht überzeugen konnten. Aber heute verfügbare Sorten stehen den klassischen Sorten in nichts nach. Ein gutes Beispiel ist der Cabernet Jura, der in seiner Aromatik deutliche Parallelen zum Cabernet Sauvignon aufweist.

PIWI-Weine unterscheidet von anderen Weinen nichts – außer dass sie besondere Eigenschaften in Bezug auf Widerstandsfähigkeit gegen Pilzbefall haben. Da sie weniger Chemie benötigen, um gesund zu reifen, sind sie im Zweifel vielleicht sogar den Nicht-PIWIs vorzuziehen.

Wie gut sie schmecken, erlebte ich erstmals im Rahmen eines wineBANKers Table im Weingut Balthasar Ress. Sehr gefallen, neben anderen, hatte mir der dort präsentierte Sauvignac, eine Kreuzung aus Riesling, Sauvignon blanc und einer weiteren, nicht näher spezifizierten pilzwiderstandsfähigen Rebsorte. Ein Weißwein mit schönen Aromen von Apfel und Aprikose.

Welche PIWI-Sorten gibt es denn?

Die Namen mancher PIWI-Weine sind an die Namen der Elternreben angelehnt, andere sind völlig neu. Hier die zehn meistangebauten weißen und roten PIWI-Sorten in Deutschland (Quelle: Die Top 10 unter den PIWIs – Flächenentwicklung im Detail – PIWI International, Der Badische Winzer, Ausgabe Dezember 2023/ Januar 2024)

Wo stehen wir?

PIWI-Weine sind eine intelligente Antwort auf den Klimawandel und bieten zahlreiche Vorteile: Sie sind umweltfreundlicher, reduzieren den Arbeitsaufwand und senken die Kosten im Weinbau. Gleichzeitig bereichern sie die geschmackliche Vielfalt der Weinszene.

Obwohl es PIWIs schon sehr lange gibt, sind sie noch nicht weit verbreitet. Im Jahre 2020 lag der Anteil der PIWI-Anbaufläche im Rheingau nach Angaben des Weinbauamtes Eltville bei unter 0,5%. Die Bergstraße ist da mit einem Anteil von 3,54% schon deutlich weiter.

Mein Fazit:
Die PIWI-Weine haben einen langen Weg hinter sich, aber auch noch einen langen Weg vor sich.